2018
Reiseseiten von Leo und Rita

Dezember 2018


01.12.2018, Kew, New South Wales, Australien
Heute sind wir nun weitergefahren. Der Campground war überfüllt, so dass wir nur mit Mühe herausfahren konnten.
In Port Macquarie gibt es ein Koala Hospital, das wir besuchten. Es landen dort Koalas, die bei Verkehrsunfällen verletzt, von Hunden angefallen wurden oder einfach nur krank sind. Die Koalas sollen wieder fit für die Freiheit gemacht werden. Ist das nicht möglich, also die Koalas wären in Freiheit nicht überlebensfähig, so bekommen sie ein Gnadenbrot. Viele werden eingeliefert, weil sie eine Chlamydien-Infektion (Bakterien) haben, die hauptsächlich Augen und Geschlechtsorgane betrifft. Dann irren sie halbblind umher und werden schließlich ins Hospital gebracht. Die Chlamydien-Stämme wurden mit Nutztieren von den Siedlern nach Australien gebracht, so dass die Koalas keine Abwehrstoffe dagegen haben.
Bei der Führung wurden sie gefüttert und waren deshalb relativ munter. Ansonsten sind sie ja so 18 Stunden am Tag am dösen, um Energie zu sparen. Die Eukalyptusblätter, die sie fressen, sind extrem unnahrhaft.
Auf dem Gelände befindet sich noch das Roto Haus. Es ist ein Freilichtmuseum und man kann die Lebensgewohnheiten der Siedler um die Jahrhundertwende (1900) dort kennenlernen.
In Port Macquarie befand sich kein geeigneter Campground, so fuhren wir nach Kew, das am Pacific Coast Way liegt und kostenlosen Stellplatz bietet.

km 116 (A 7.891, G 53.147) , S 31.63495°, O 152.72185°


02.12.2018, Diamond Head Campground, Crowdy Bay NP, New South Wales, Australien
Ab Sonntag werden auf den strandnahen Campgrounds der Nationalparks Plätze frei und wir haben schon vor Tagen auf dem Diomond Head Campground ein paar Tage gebucht. Dieser Campground ist nur Online buchbar und kostet wie üblich 24 AUD. Ansonsten verheißt ja der Name des Nationalparks, Crowdy Bay, nichts Gutes, heißt das doch bevölkerte Bucht.
Aber davon keine Spur, nachdem die Wochenend-Besucher am Sonntagnachmittag weg waren.
Crowdy Bay ist bekannt für seine Kängurus, die sich ohne Scheu auf dem Campground tummeln. Uns haben sie noch nicht besucht, aber bei anderen Campern haben sie alles inspiziert.
Der Strand ist, wie immer möchte man fast sagen, schön und ausgedehnt. Wir müssen die Zeit noch ausnutzen, wo wir an den Strand können, weil die Weihnachts-Ferienzeit immer näher rückt und wir befürchten, dann keinen Platz mehr an den strandnahen Campgrounds zu finden, oder eingeengt zu stehen.

km 17 (A 7.908, G 53.164) , S 31.71792°, O 152.79400°


03.12.2018, Diamond Head Campground, Crowdy Bay NP, New South Wales, Australien
Heute morgen war es übersichtlich am Campground und das wird sich erst am Freitag wieder ändern. Auch das Wetter war erste Sahne und wir fanden an den Felsen, die sich südlich von unserem Campground am Strand erstrecken, schöne Pools, die ein brandungsfreies Baden ermöglichen. Fast wie in einer Badewanne.


04.12.2018, Diamond Head Campground, Crowdy Bay NP, New South Wales, Australien
Klasse ist hier, dass man schöne Walks machen und anschließend, leicht verschwitzt, im Meer schwimmen kann. So sind wir heute auf den Diamond Head gegangen, der eine schöne Steilküste hat. Der Name kommt daher, weil das Gestein manchmal durch eingelagertes Quartz glitzert. Eine australische Schriftstellerin, Kylie Tennant, lebte in den 1940er Jahren hier, als es noch sehr einsam war. Ihre einfache Hütte kann man besichtigen.


05.12.2018, Diamond Head Campground, Crowdy Bay NP, New South Wales, Australien
Es gibt ja mehrere Campgrounds am Diamond Head und an einem von diesen, Kylie's Campground, sollen ständig Koalas präsent sein. Wir wanderten deshalb heute nochmal rüber (so 5 km hin und zurück) und schauten uns um.
Aber Koalas in der freien Natur zu sehen ist inzwischen ein Glücksfall. Der WWF (World Wildlife Fund) schätzt, dass seit den 1990er Jahren der Koala-Bestand in Australien um 80 Prozent zurückging. In NSW wird der Koala inzwischen als "selten und bedroht" klassifiziert. Hauptursachen sind die immer weiter fortschreitende Vernichtung der Lebensräume" und der Verkehr.
Also langer Rede kurzer Sinn: wir haben keine Koalas gesehen.


06.12.2018, Bulahdelah, New South Wales, Australien
Nachdem wir heute morgen den Kängurus, die uns belagerten, entkommen waren, war die nächste Station Taree. Dort war irgendwie bereits das Weihnachtsfieber ausgebrochen, denn bei ALDI fanden wir nur mühsam einen Parkplatz und der Laden war brechend voll.
Anschließend fuhren wir nicht auf dem Pacific Coast Way weiter sondern verliesen ihn alsbald um auf dem "The Lakes Way", nahe der Küste, zu fahren.
Nach Tuncurry kommt man zu den "Great Lakes", einer Ansammlung von Süßwasserseen.
Bulahdelah, unser heutiges Ziel, lag bereits wieder am Pacific Coast Way. Dort gibt es eine Rest Area, vom Lions Club betreut, wo man gegen eine freiwillige Spende übernachten darf.

km 137 (A 8.045, G 53.301) , S 32.41388°, O 152.20577°



07.12.2018, Kurri Kurri, New South Wales, Australien
Das Hunter Valley ist nach dem Barossa Valley das bekannteste australische Weinanbaugebiet. Nun muss man sich ein Weinanbaugebiet in Australien nicht so vorstellen, wie in Europa. Von den Hauptstraßen sieht man auf jeden Fall kaum mal einen Weinberg oder besser ein Weinfeld. Man erkennt nicht mal, dass das Gebiet ein Valley, also Tal, sein soll. Kurri Kurri, wo wir heute über Nacht stehen, wurde auch zum Kohleabbau gegründet.
Wineries gibt es aber unzählige und eine Spezialität der Gegend soll der (weiße) Semilion sein, der auch der australische Riesling genannt wird, weil er ebenso fruchtig und mit ähnlicher Säure sein soll.
Kurri Kurri ist eine nette Kleinstadt mit Wandmalereien und den üblichen Hotels (Pubs). Nett auch, dass man hier kostenlos am Sportplatz stehen darf.

km 105 (A 8.150, G 53.406) , S 32.82350°, O 151.48124°


08.12.2018, Broke, Hunter Valley, New South Wales, Australien
Schon gestern ist uns der dichte Verkehr aufgefallen und langsam kommen wir wohl in dichter besiedelte Gegenden. Überall im Hunter Valley fielen uns auch die Neubaugebiete auf, die, soweit schon realisiert, für Australien eine ungewohnte Verdichtung haben.
Eines hat die dichtere Besiedelung für uns: Der Dieselpreis ist so 10 Euro-Cent (0,90 €/L) billiger als weiter nördlich.
Wir sind zuerst durch Cessnock zum Mount View gefahren, desssen Name Programm ist. Vom Mount Bright Lookout hat man einen sagenhaften Blick über das Hunter Valley. Man kann sogar Weinberge sehen (ironisch gemeint).
Nun heute ist Samstag und bei den Wineries war heute Hochbetrieb (Busse und Parkplätze voll), denn überall wird "Tasting" angeboten.
Das ist nicht unser Ding und so fuhren wir weiter bis zur Nightingale Winery in Broke, die als einzige Kellerei im Hunter Valley anbietet, auf deren Grundstück zu übernachten und entweder zu bezahlen (15 AUD p.P.) oder entsprechend Wein zu kaufen.
Das liessen wir uns nicht zweimal sagen und verkosteteten den dortigen Wein. Nun ist Hunter Valley eher für Weissweine bekannt und tatsächlich waren die Rotweine nicht so fetzig wie zum Beispiel der weiße Verdelho, der hier besser gedeihen soll, wie in seiner Heimat Portugal.
Auf jeden Fall war der Spätnachmittag auf der schattigen Terrasse, mit Blick auf die Weinberge, bei 28 Grad Lufttemperatur und kühlem Verdelho, ein Erlebnis.
Übrigens: die Trauben waren noch recht klein an den Reben. Aber es ist ja auch erst im Februar und März Weinlese.

km 67 (A 8.213, G 53.473) , S 32.74772°, O 151.09211°


09.12.2018, Broke, Hunter Valley, New South Wales, Australien
Wir blieben heute in Nightingale. Wir hatten ja so viel Wein gekauft, dass wir schon einige Tage stehen könnten.
Es war heiß heute, aber der Hügel, auf dem wir standen, hatte außer der Aussicht auch noch eine leichte Brise, so dass man es im Baumschatten schon aushalten konnte.
Der Spaziergang heute war nicht so toll, weil wir immer wenn wir von der Straße abbiegen wollten, auf "Private Property" - Schilder stießen. Aber es war, wie gesagt, auch zu heiß zum wandern.
Besuchermäßig war heute so gut wie gar nichts los, so dass wir auch unsere völlige Ruhe hatten.


10.12.2018, Richmond, New South Wales, Australien
Die Strecke vom Hunter Valley nach Richmond, die wir heute fuhren, heißt Putty Road und ist, wie wir gestern beim Spaziergehen gemerkt haben, eine beliebte Motorradstrecke. Kein Wunder, schlängelt sie sich doch kurvenreich am Rande des Wollemi Nationalpark Richtung Süden.
Richmond selber ist eine Kleinstadt mit für australische Verhältnisse bedeutender Vergangenheit. Die ersten Siedler, keine Strafgefangene oder ehemalige Strafgefangene, kamen bereits um 1790 in diese Gegend und gründeten eine Siedlung. Nach Sydney und Parramatta die dritte Ansiedlung in Australien.
1795 fand hier sogar eine Schlacht gegen die Aborigines statt, die in Folge vertrieben wurden.
Wir wurden für 10 AUD für ein Jahr Mitglied im Wanderest Richmond Club und das berechtigte uns, für weitere 10 AUD am Parkplatz des Clubs zu übernachten.

km 161 (A 8.378, G 53.634) , S 33.59577°, O 150.75491°



11.12.2018, Katoomba, New South Wales, Australien
Gestern waren wir bis auf 40 km vor Sydney gekommen, aber heute fuhren wir wieder in die entgegengesetzte Richtung in die Blue Mountains. War vielleicht angesichts des Wetterumschwungs keine so gute Idee, aber wenigstens der heutige Tag war zum Wandern ok. Wir konnten auch nicht lange zögern, weil am 20.12. in NSW die Schulferien (bis Ende Januar) beginnen und dann in den Blue Mountains, als Naherholungsgebiet von Sydney, wie auch an der Küste, die Hölle los ist.
Die Blue Mountains haben ja ihren Namen vom ätherischen Öl der Eukalyptusbäume, das wie feiner Nebel über den Wipfeln liegt und bei Tageslicht für die Blaufärbung sorgt. So heißt es. Heute, bei dichter Bewölkung, war davon nichts zu sehen.
Einige km nach Richmond ging es dann auch gleich steil, mit Haarnadelkurven, in die Höhe und kurz vor unserem Ziel in Katoomba (liegt 1.000 m hoch), parkten wir bei den Wentworth Falls, weil es dort sagenhafte Wanderwege gibt. Fast wie ein europäischer Klettersteig ziehen sich die Tracks entlang der Abbruchkante der Blue Mountains (gehören auch zur Great Dividing Range) und man kann einen Rundweg über fast 4 Stunden machen. Wenn da nicht seit 2017 die schönsten Abschnitte geperrt wären. Angeblich wegen Steinschlaggefahr.
Zwei Stunden waren wir dann doch noch auf den Wegen, die aber dann jeweils zurückgelaufen werden mussten.
In Katoomba ist der berühmte Aussichtspunkt "Echo Point", von dem man die bekannteste Felsformation der Blue Mountains sehen kann: die Drei Schwestern. Vorläufig stehen wir aber auf dem Gelände der Katoomba Christian Convention, und es regnet bei 13 Grad!


km 60 (A 8.438, G 53.694) , S 33.729040°, O 150.298070°



12.12.2018, Katoomba, New South Wales, Australien
Unser Campground ist optisch nicht so fetzig und auch etwas schief, aber es gibt eine Münzwaschmaschine und im Preis (30 AUD) ist auch Strom und Wasser enthalten. Wir haben deshalb heute morgen die Waschmaschine/Trockner genutzt und nebenher noch gebacken. Das Wetter ist ja wirklich nicht weit her und wir sind deshalb erst gegen 13:00 Uhr zum Wandern losgezogen.
Zum Wandern war das Wetter ok, aber sichtmäßig, und das ist ja in den Blue Mountains das Beste, war nicht viel los. Wir sind dann den Federal Pass Walk, unterhalb der Felsabbruchkante gegangen und haben die "Three Sisters" umrundet. Über den "Giant Stairway" ging es dann 900 Treppenstufen hinauf zum Plateau, wo wir den "Prince Henry Cliff Walk" wieder zurück genommen haben.
Entlang des Cliffs geht tourismusmäßig der Punk ab und soviele Chinesen und auch Inder haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Nach vier Stunden waren wir wieder zurück am Campground.


13.12.2018, Blackheath Glen Reserve, Megalong Valley, New South Wales, Australien
Der Wetterbericht für heute war katastrophal: Regen bei 14 Grad.
Gottseidank kam aber am Morgen die Sonne raus und auch die Temperaturen waren ganz angenehm. Wir sind ein paar km weiter gefahren nach Blackheath und haben vom Govetts Leap Lookout aus eine sehr schöne Wanderung zum Pulpit Rock gemacht. Wir wollten heute nicht so anstrengend wie gestern unterwegs sein und das ist auch gelungen. Führt doch der Track entlang des Cliffs und die Steigungen/Gefälle sind moderat.
Nicht moderat war heute die Aussicht vom Weg hinunter ins Tal, denn die war heute spitzenmäßig. Nicht umsonst heißt das Tal Grand Canyon, erinnert es doch schon an den Grand Canyon in USA, wenn auch nicht so dimensioniert.
Nach drei Stunden waren wir wieder zurück am Parkplatz am Lookout. Dort war Polizei und Rettungsdienst und ein Hubschrauber knatterte über den Bridal Vail Falls. "We are looking for a person" ließ sich der Polizist entlocken, den wir fragten.
Vom Lookout sind wir dann 7 km hinunter ins Megalong Valley gefahren. 300 Höhenmeter tiefer und windgeschützter als oben in Blackheath.

km 24 (A 8.462, G 53.718) , S 33.675480°, O 150.268410°



14.12.2018, Old Ford Reserve, Megalong Valley, New South Wales, Australien
Heute war nun wirklich ein Regentag und erst am Spätnachmittag kam die Sonne heraus.
Am Morgen sind wir weiter nach hinten ins Tal gefahren zum Old Ford Reserve (Campground), der ebenfalls kostenlos ist, aber nicht so im Wald liegt. Unser Wanderversuch nach einer Aufhellung der Wolken endete nach einer Stunde im Regen, aber es war immerhin nicht kalt, sondern über 20 Grad warm. Zum Wochenende soll das Wetter besser werden.


km 8 (A 8.470, G 53.726) , S 33.731648°, O 150.235481°



15.12.2018, Old Ford Reserve, Megalong Valley, New South Wales, Australien
Schön warm war es heute, aber nicht ganz ungetrübt. Zum Wandern aber gut und so gingen wir wieder zum "Six Foot Track", diesmal Richtung Katoomba. Der "Six Foot Track" heißt so, weil er zu den ersten Siedlertagen so breit war, dass Packpferde einander passieren konnten. Er war die erste Verbindung von Katoomba hinunter ins Megalong Tal und weiter Richtung Westen.
Die Blue Mountains waren ja für die ersten Siedler eine schwer überwindbare Barriere, aber bereits 1814 wurde eine Straße über die Blue Mountains gebaut, um weiteren Siedlern Land im Westen zu erschließen.
Eine historische Ansiedlung war unser Ziel, aber als wir nach einer guten Stunde ankamen, stellten wir fest: Da ist nichts mehr. Aber der Track durch die duftenden Eukalyptuswälder war schön.
16.12.2018, Old Ford Reserve, Megalong Valley, New South Wales, Australien
Heute haben wir den abgebrochenen Trail von vorgestern nachgeholt. Das Wetter war heute tadellos, vielleicht etwas zu heiß. Aber der Sommer kommt.
Bis zur Hängebrücke waren es so 7 km (einfach) und die ganze Zeit veranstalteteten die Zikaden einen Höllenlärm. Ganz im Gegensatz zu ihren europäischen Artgenossen flatterten die australischen Singzikaden zwischen den Bäumen umher und saßen zu tausenden auf den Baumstämmen.
Da es die ganze Zeit bergauf bergab ging brauchten wir 4,5 Std. für die Wanderung.


17.12.2018, Lake Wallace, Wallerawang, New South Wales, Australien
Nach den "anstrengenden" Wandertagen hatten wir eine Erholung verdient. Wir hatten uns dazu den Lake Wallace ausgesucht, wo ein Campground schön am See liegt und wo man kostenlos stehen darf. Vorher deckten wir uns aber bei ALDI und Woolworths in Lithgow ordentlich ein.
Der See liegt so 900 m hoch und mitten in einer schönen Landschaft. Unter der Woche war wenig los und es herrschte eine angenehme Ruhe. Das sonnige Wetter tat sein übriges.

km 57 (A 8.527, G 53.783) , S 33.415900°, O 150.075590°



18.12.2018, Lake Wallace, Wallerawang, New South Wales, Australien
Der Lake Wallace ist eine Aufstauung des Coxs Rivers und diente einst dem Zweck, die Kühlturme des nahen Kohlekraftwerks mit Wasser zu versorgen. Das Kraftwerk wurde in den 1950er Jahren erbaut und wurde von einem nahen Kohletagebau mit Brennstoff versorgt. Als dieser zur Neige ging wurde das Kraftwerk 2014 stillgelegt.
Nun ist der Lake Wallace nur noch Naherholungsgebiet.
Wallerawang hat ein paar Gebäude aus dem 19. Jahrhundert und das größte Ereignis war, im nachhinein betrachtet, dass Charles Darwin hier 1836 zu Besuch war. Und wir 182 Jahre später.


19.12.2018, Lake Wallace, Wallerawang, New South Wales, Australien
Wir blieben heute noch am Lake Wallace. Das Wetter war schön und warm, erst am Abend gab es ein abkühlendes Gewitter. Man soll zwar nur maximal 48 Stunden auf diesem Campground stehen, aber da kaum Camper da sind, nehmen wir auch niemanden einen Platz weg.


20.12.2018, Cathedrale Reserve, Mount Wilson, New South Wales, Australien
Das Gewitter gestern Abend war ziemlich heftig und überschwemmte den Platz für eine Weile. Aber heute morgen schien die Sonne und das Gras war wieder trocken.
Wir sind dann wieder Richtung Küste gefahren, aber diesmal nicht den Great Western Highway, sondern die B59, die hat auch den schönen Beinamen "Bells Line of Road", etwas nördlicher. In Mount Wilson (1.000 m) haben wir am Cathedrale Reserve Quartier gemacht.
Ehrlich gesagt haben wir nicht bemerkt, dass wir zum Campground ja schon durch das Village gefahren sind, denn alle Anwesen liegen, auf den ersten Blick kaum zu sehen, in einer parkähnlichen Landschaft. Erst später, bei einem ausgiebigen Rundgang, erschloß sich dieses Kleinod.
Mount Wilson war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Sommerfrische für reiche Leute aus Sydney und sie liesen sich stattliche Anwesen errichten. Heute ist vieles schon in die Jahre gekommen, aber einige Anwesen und Parks werden schön erhalten. Allerdings sieht man auch verdächtig viele "zu verkaufen" Schilder. Es ist doch sehr einsam hier und die nächste Stadt, Lithgow, liegt fast eine Stunde Fahrzeit entfernt. Auch auf dem Cathedrale Reserve stehen wir einsam. Nur ein paar Zelter sind noch hier.

km 47 (A 8.574, G 53.830) , S 33.501260°, O 150.390680°



21.12.2018, Cathedrale Reserve, Mount Wilson, New South Wales, Australien
Auch gestern Abend gab es ein heftiges Gewitter mit Hagel, der aber Gott sei Dank nichts anrichtete. Schlimmer als das Gewitter selbst war die enorme Abkühlung hinterher. Hatten wir gestern noch über 30 Grad, so waren es heute nur so 15 Grad. Aber zu einer kleinen Wanderung war das Wetter ok.
Die naheliegenden "Attraktionen" "Cathedrale of Ferns" und "Giant Tree" waren lang nicht so attraktiv, wie der Name suggerieren könnte. Über den North Track haben wir dann das Village umrundet und uns sind, außer ein paar Kakadus, keine Menschen oder Tieren begegnet.
Die nächsten zwei Tage wollten wir wieder in Richmond (vgl. 10.12.) verbringen bevor wir am Heiligabend zu einem Campingplatz an der Küste fahren. Aber ein Anruf heute, wir wollten reservieren, ergab, dass alles belegt sei. Aber wir haben fast immer einen Plan B und so werden wir halt andere Plätze suchen. Aber kostenlose oder kostengünstige Plätze zwischen den Blue Mountains und der Küste sind rar und die Weihnachtsferien haben begonnen.


22.12.2018, Cathedrale Reserve, Mount Wilson, New South Wales, Australien
Der Campground, auf dem wir stehen, gefiel uns. Er ist schön im Grünen, einsam und es gibt keine Aufenthaltsdauer- Beschränkung. So verbrachten wir den heutigen Dank im wahrsten Sinne in der Sommerfrische, weil das Thermometer kaum die 20 Grad erreichte. Seit gestern ist ja in Australien Sommer.



23.12.2018, Gosford, New South Wales, Australien
Genauso rasant wie wir hinunter zur Küste gefahren sind, von 1.000 m auf Meereshöhe, ging es mit der Temperatur aufwärts. In Richmond, wo wir die Weihnachtseinkäufe (Lebensmittel) machten, war es schon wieder 25 Grad.
Auf der Fahrt Richtung Noah Head an der Central Coast, wo wir ab morgen sind, haben wir ja die Randbezirke von Sydney durchfahren. Dort ging es, obwohl es Sonntagmittag war, nur stop-and-go mäßig vorwärts. Wir haben noch einen Platz in Gosford entdeckt, der noch preisgünstig war, der Greyhound Raceground, der auch Camping anbietet.
Zufälligerweise waren auch am Spätnachmittag noch Windhundrennen. Wir haben so was noch nie gesehen. War interessant wie die Hunde betüttelt werden und dann dauert das Rennen nur so 15 Sekunden, weil es nur solange dauert, bis sie eine Runde hinter der künstlichen Hasen absolviert haben. Wenn die Hunde an der Tribüne vorbeiflitzen, kann man den Kopf fast nicht so schnell drehen, wie die Hunde vorbeirasen.

km 146 (A 8.720, G 53.976) , S 33.4133°, O 151.34119°



24.12.2018, Norah Head, New South Wales, Australien
Pünktlich zu unserem Strandaufenthalt hat Petrus alle Register gezogen und einen makellosen blauen Himmel gezaubert. Normalerweise würden wir nicht auf einen kommerziellen Campingplatz mit seinen vielen Dauercampern fahren, wenn nicht absolute Hochsaison wäre. Aber National Parks sind schon lange ausgebucht.
Überraschender Weise waren die Dauercamper-Plätze heute verwaist. Wahrscheinlich kommen diese erst nach den eigentlichen Festtagen. Nicht verwaist waren die Parkplätze am Strand, wo relativ viel los war. Aber kaum ein paar hundert Meter weiter am Strand war schon wieder nichts mehr los, denn da beginnt der Nationalpark und man kann nur zu Fuß dort hin.
Norah Head liegt im Zentrum der Central Coast und so 100 km nördlich von Sydney. Die Wettervorhersage ist gut (noch letzte Woche war ein Hagelsturm hier mit enormen Schäden) und wir bleiben bis Ende der Woche.

km 38 (A 8.758, G 54.016) , S 33.2850°, O 151.5676°



25.12.2018, Norah Head, New South Wales, Australien
Es könnte kaum schöner sein: Traumwetter und Traumstrand. Der einzige Haken ist, dass wir 5 Minuten zum Strand gehen müssen. Aber das ist machbar.
Wie erwartet ist jetzt im Holiday Park mehr los, alle wollen ans Meer.
Im Holiday Park tummeln sich viele Gelbohr Kakadus, die, wenn ihnen danach ist, einen Höllenspektakel verursachen können.



26.12.2018, Norah Head, New South Wales, Australien
Es war heute einen Tick heißer als gestern und auch am Strand war etwas mehr los. Aber alles konzentriert sich auf einen 100 m breiten Streifen am Soldiers Beach, der von mindestens 5 Lifeguards überwacht wird. Dieser Abschnitt ist durch Fähnchen markiert und man soll nur dort baden oder surfen. Aber nicht alle halten sich daran.
Heute ist ja der zweite Weihnachtsfeiertag, der hier Boxing Day genannt wird. Geschäfte sind geöffnet und es gibt Sonderangebote en masse.



27.12.2018, Norah Head, New South Wales, Australien
Beim Strandspaziergang sahen wir dreieckige Flossen im Wasser. Und Surfer. Aber es waren nur harmlose Delphine, die sich im flachen Wasser tummelten.
Ansonsten war wieder ein astreiner Sonnentag. Wir wundern uns immer wieder über die Unbekümmertheit mancher Australier im Bezug auf die Sonne: Viele sonnen sich in der aggresiven Sonne. Aber fast nahtlose Bräune ist halt wichtiger.



28.12.2018, Norah Head, New South Wales, Australien
Die Sonne strahlt so intensiv, dass wir bereits morgens um 9 Uhr unsere Bordbatterien vollständig wieder aufgeladen haben. In den letzten Tagen in den Blue Mountains, bei bedecktem Himmel, reichte der ganze Tag nicht, so dass wir sogar den Generator laufen liesen. Aber mehr deshalb, weil dieser ja ab und zu laufen muss, um nicht einzurosten.
Wir hoffen nun, dass das schöne Wetter noch bis ins neue Jahr anhält. Silvester bei Regenwetter wäre nicht so toll.


29.12.2018, Dural/Sydney, New South Wales, Australien
Heute morgen haben wir nun erfahren, dass das Wetter nicht nur nicht schlecht wird, sondern im Gegenteil haben wir gerade die erste extreme Hitzewelle dieses australichen Sommers. Am Meer war das nicht so zu spüren, aber nachdem wir heute in die nördlichen Hügel von Sydney gefahren sind, schwitzten wir ordentlich bei 39 Grad. In Westaustralien wurde sogar ein seit 1901 bestehender Hitzerekord gebrochen.
Wie bereits berichtet haben wir ja in guter Entfernung zum CBD (Central Business Dictrict - so heißt die City in Australien) noch einen Campground bekommen: Ingenia Holiday Park in Pennant Hill. Von hier zur Harbour Bridge sind es 30 km.

km 94 (A 8.852, G 54.110) , S 33.6979°, O 151.02567°



30.12.2018, Dural/Sydney, New South Wales, Australien
Der Transport zur City war kein Problem. Wir sind mit unserem LKWle 7 km bis zur Pennant Hill Train Station gefahren, von der alle halbe Stunde ein Zug nach Sydney CBD fährt. Der Park and Ride Parkplatz war gesperrt und so parkten wir im nahen Wohngebiet.
Mit einem Explorer Bus (Hop on - Hop off) haben wir die wichtigsten Punkte erreicht und erlebten ein Sydney voller Touristen. Die ganze Stadt bereitet sich auf "New Years Eve" vor (bereitgelegte Straßensperren und hunderte von Dixie-Klos) und man ahnt schon das morgige Chaos.
Bei dem extrem heißen Wetter war natürlich auch der berühmteste Strand Sydneys, Bondi Beach, eines unserer Ziele und es war wie an der Adria im August. Aber ohne Strandkörbe.
Sydney hat 5 Mio. Einwohner und die doppelte Fläche Berlins. Zum Feuerwerk morgen werden eine Mio. Besucher erwartet, die alle mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, weil die Innenstadt für den Autoverkehr gesperrt wird.


31.12.2018, Dural/Sydney, New South Wales, Australien
Gestern, am Sonntag, mussten wir ja mit dem Zug fahren, weil Busse nur sehr eingeschränkt verkehrten. Heute nun jede Menge Sonderbusse und wir konnten direkt vor dem Campground losfahren und kamen dann in der für den privaten Verkehr gesperrten Innenstadt.
Es gibt eine eigene Webseite (www.sydneynewyearseve.com) die über alles informiert: Aussichtsplätze, Nahverkehr, Programm usw. Da entnahmen wir schon vor längerer Zeit, dass die besten Aussichtsplätze nur mit Eintrittskarte (so um die 40 AUD/P) besucht werden können und natürlich schon seit Monaten ausgebucht waren. 1b - Plätze, die kostenlos sind, sind in der Regel schon am frühen Nachmittag wegen Erreichen der Kapazitätsgrenze gesperrt und so versuchten wir unser Glück am Dawes Point, direkt unter der Harbour Bridge. Die Harbour Bridge steht ja im Mittelpunkt des Feuerwerks und deshalb ist der Platz unter der Brücke eigentlich 2. Wahl. Aber es gab dort eine Stützmauer die hervorragend zum Sitzen geeignet war.
Seit über einer Woche haben wir ja extrem heißes Wetter, aber gerade heute Abend zog unvorhergesagt ein Gewitter auf und es fing an zu regnen. Kein Problem unter der Brücke, dachten wir. Aber als der Regen wolkenbruchartig wurde, speiten die Entwässerungsrohre der Straße über uns heftig Wasser aus. Buchstäblich vom Regen in die Traufe. Wir hatten in unseren Rucksäcken noch etwas zum überziehen, aber viele junge Frauen, leichtbekleidet, wurden pittschnass. Aber auch wir mussten uns trockenlegen und flüchteteten in den nächsten Pub.
Nach dem Regen, es tröpfelte noch leicht, sind wir wieder zum Dawes Point. Wegen der Nässe konnte man nirgendwo mehr sitzen und es waren noch 3,5 Std. bis Mitternacht.
Aber, Sydney leistet sich zwei Feuerwerke. Um auch den jüngeren Besuchern (Kindern) gerecht zu werden, gibt es bereits um 21 Uhr ein Feuerwerk. Es ist vielleicht nicht ganz so oppulent wie das um Mitternacht, aber uns und vielen anderen hat es gereicht. Anschließend sind wir mit dem Bus zurückgefahren und haben um 24 Uhr eine Flasche Sekt im Wohnmobl geöffnet. An den meisten Aussichtpunkten herrscht ja striktes Alkoholverbot.









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