Mai 2018
01.05.2018, Bangkok, Thailand
Unser erster voller Tag in Bangkok war sehr ereignisreich. Es begann mit der obligatorischen Stadtbesichtigung und die startete mit einer Bootsfahrt auf dem Chao Phraya Fluss und den Kanälen. Bangkok hat ein umfangreiches Kanalsystem und dort geht es fast venezianisch zu: reger Bootsverkehr und malerische Häuser auf Stelzen.
Nur die zahlreichen Warane die am Ufer liegen zeigen, dass wir in den Tropen sind.
Nächste Station war der Grand Palace und der Tempelbezirk innerhalb der Palastmauern. Wir waren schon mal vor 20 Jahren in Bangkok, aber solche Menschenmassen an Besuchern gab es damals nicht. Die Vielzahl waren Chinesen und die durften vor 20 Jahren noch nicht in Massen auf Urlaubsreise gehen. Bangkok hatte damals vielleicht 50 Wolkenkratzer. Heute sind es 1.000. Unter allen Städten der Welt zieht Bangkok die meisten Besucher an: Über 20 Mio. Touristen besuchen es jedes Jahr. Bangkok selbst hat 12 Mio. Einwohner.
Neben den königlichen Palästen liegt die Tempelanlage Wat Pho. Eine der Attraktionen ist der liegende Buddha mit 46 m Länge (wir erinnern uns an Rangoon: dort hatte der liegende Buddha über 70 m).
Es gibt sehr viele prächtige Chedis dort, aber es war schon nach Mittag und drückend schwül-heiß und so erbarmte man sich unser und wir konnten ins Hotel zurückfahren (im klimatisierten Bus ins klimatisierte Hotel).
Dort warteten ja auch weitere Aufgaben auf uns: Wir müssen dieser Tage die Visas für Australien beantragen und das geschieht Online. Jede Menge Fragen sind zu beantworteten und entsprechende Unterlagen einzureichen: Kopien vom Pass, Bankauszüge, Krankenversicherungsnachweis usw.
Um 17:00 Uhr hatte sich auch der thailändische Tourismusminister zu Besuch angemeldet. Er wollte die Gruppe sehen, die es nach langer Zeit geschafft hat, mit dem Wohnmobil nach Thailand zu reisen. Es wurden gegenseitige Lobpreisungen ausgesprochen und anschließend gab es noch einen Cocktail-Empfang und Snacks.
Für morgen haben wir alle geplanten Aktivitäten abgesagt und wollen uns mal ein bisschen erholen. Schließlich hat unser Hotel ja auch einen Pool.
02.05.2018, Bangkok, Thailand
Die letzten Tage waren ja sehr feucht in Thailand, obwohl die Regenzeit noch nicht begonnen hat. Aber heute war es trocken und heiß. Gerade richtig, um sich in klimatisierten Einlaufszentren zu tummeln. Unweit unseres Hotels gibt es mehrere riesige Malls mit allem was das (westliche) Herz begehrt.
Mehrere unserer Fahrzeuge mussten in Bangkok in die Werkstatt und das war wohl ein staumäßiges Desaster, da sie für 10 km über drei Stunden Fahrzeit benötigten. Wir haben deshalb unseren planmäßgen Service bis Malaysia verschoben (Kuala Lumpur liegt noch 1.500 km weit).
Nachmittags gönnte ich mir noch eine Thai-Massage. Ich war von den Guides unterrichtet, dass man, wenn es heftig wird, nicht "Au" sagen darf, weil das die Masseurin noch anspornt. Man muss "Oi, oi" sagen, um sie zu sanfterem Vorgehen zu animieren. Aber es war, obwohl sich die nicht ganz zart gebaute Masseurin zeitweise mit allen Vieren auf meiner Rückseite bewegte, noch auszuhalten.
03.05.2018, Bangkok, Thailand
Große Überraschung am frühen morgen: Die Australien-Visas trafen per E-Mail ein. Ab sofort könnten wir für ein Jahr in Australien einreisen und auch das Land mehrfach verlassen und wieder einreisen. Danke Australien für diese rekordverdächtige Leistung.
Heute wurden im Supermarkt Durian-Früchte in großer Zahl angeboten. Auch bereits in essfertigen Schalen. Nun, bei dieser Menge von Durians war schon ein süßlich-modriger Geruch in der Luft, der den Namen Stinkefrucht rechtfertigt.
Rita war heute beim Friseur und nach Verlassen der Mall geriet sie in einen heftigen Gewitterregen und es war vorbei mit der von der Friseuse gestylten Frisur. Aber genauso schnell wie die Gewitter kommen, verschwinden sie auch wieder.
04.05.2018, Chumphon, Thailand
Mit Polizeibegleitung verließen wir heute die Megacity Bangkok. So nach 50 km "durften" wir alleine weiterfahren. Die Route ging schnurstracks nach Süden und wir haben heute den bisher südlichsten Punkt unserer Reise erreicht (Saigon liegt eine Idee nördlicher). Wir fuhren zwar die meiste Zeit entlang des Golfs von Thailand, aber das Meer war nie zu sehen. Seit Goa waren wir nicht mehr am Meer und wir haben etwas Sehnsucht zum Meer. Aber das wird sich ja die nächsten Tage ändern.
Kostya und Eugen haben heute ihre Geburtstage (die waren gestern) gefeiert. Es sollte eine Feier nach thailändischer Art sein, also authentisch. Wenn das authentisch war, hat es uns gefallen.
Das LEO-Bier floß in Strömen, serviert von hübschen Thai-Mädchen, die einem unentwegt nachschenkten. Das Essen war gut und am Ende gab es noch Thai-Mädchen abschießen: Sie fielen in einen Wassertrog, wenn man mit einem Tennisball die Zielscheibe traf. Auch ein paar unserer Gruppe ließen sich "abschießen". Bei 30 Grad am Abend keine so große Erfrischung. Alles in allem eine gelungener Abend.
km 444 (37.717) , N 10.49717°, O 99.18220°
05.05.2018, Khao Sok, Thailand
Bei der Anfahrt nach Khao Sok wurden in unserer Whats-Up-Gruppe schon die tollsten (Schauer-)Geschichten über unser Resort für die kommenden zwei Nächte verbreitet. Es ind einfache Hütten, schwimmend auf Pontons im Chao-Lan-Stausee im Nationalpark Khao Sok. Aber wir landeten im Paradies dort. Zwei Drittel aber hatten es vorgezogen, an Land in einem "normalen" Hotel zu bleiben.
Wir aber bestiegen ein Langboot und fuhren fast eine Stunde zu diesem Resort auf dem See. Der See liegt, umsäumt von schroffen Karstfelsen, in einer herrlichen Dschungellandschaft. Die ganze Landschaft ähnelt der Halong-Bucht in Vietnam (vgl. 04.12.2017). Unser Ankunft im Resort wurde von einem stattlichen Tropenschauer begleitet, der uns ziemlich nass machte. Aber kein Problem bei über 30 Grad.
Kaltes Bier, ein Bad im warmen See und ein gutes Abendessen sorgten für ein gutes Gefühl und wir genoßen dieses Paradies.
km 217 (37.934) , N 8.97811°, O 98.82222°
06.05.2018, Khao Sok, Thailand
Strom gab es von 18:00 bis 06:00 Uhr. Die einzige Kröte war, es gab kein Internet und wir hätten einiges zu recherchieren und zu buchen. Aber man kann nicht alles haben.
Nach dem Frühstück fuhren wir ein Stück über den See, wanderten noch einen km über einen Berghügel, fuhren mit einem Bambusfloß wieder über einen See und stiegen dann zu einer kleinen Tropfsteinhöhle empor.
Hier im Dschungel soll es ja allerlei Tiere geben (Elefanten, Tiger, Tapire), aber es gab fast gar keine Tiere zusehen. Vögel waren nur zu hören.
Aber es war trotzdem ein netter kleiner Ausflug.
Keine Tiere? Auf dem Rückweg habe ich mir einen Blutegel am Fuß eingefangen. Weh tat das nicht, bloß das kleine Tierchen hatte reichlich Gerinnungshemmer appliziert und die kleine Wunde wollte nicht mehr aufhören zu bluten.
07.05.2018, Khao Lak, Thailand
Khao Lak ist ja eines der Top Ziele in Thailand für den Badeurlaub. Jetzt im Mai ist aber keine Saison und so ist der Strand ziemlich verwaist. Wir haben ein sehr schönes Resort und werden hier die nächsten Tage verbringen.
Khao Lak war ja vom Tsunami am 26. Dezember 2004 sehr stark betroffen, aber heute merkt man davon natürlich nichts mehr.
An der Hauptstraße liegt ein Geschäft nach dem anderen , aber Kundschaft ist wenig da. Wir haben mal wieder Seefisch gegessen (Baramundi) und der war sehr sehr lecker.
km 123 (38.057) , N 8.63982°, O 98.24897°
08.05.2018, Khao Lak, Thailand
Rita wurde heute gleich beim Frühstück vom Hotel überrascht: Die Mitarbeiter überreichten eine kleine Geburtstagstorte und sangen ein Ständchen. Ansonsten haben wir voll auf Strandmodus umgeschaltet und genossen das Resort und das Meer.
09.05.2018, Khao Lak, Thailand
Und täglich grüßt das Murmeltier... Könnte man fast sagen, weil das Hotel auch für meinen Geburtstag heute wieder mit einer Geburtstagstorte und dem schönen Zimmerschmuck glänzte.
Heute gab es auch die Geburtstagparty, unter anderem auch mit LEO-Bier.
Weil auch morgen noch Erholungstag in Khao Lak ist, konnte auch ausgiebig gefeiert werden.
10.05.2018, Khao Lak, Thailand
Noch ein Tag im Paradies
Vier Fahrzeuge bzw. deren Besatzung haben sich nun entschloßen, von Singapur nach Europa zu verschiffen. Teils weil sie die anstrengende Reise ermüdet hat und/oder auch weil deren Fahrzeuge zwar fahren können, aber doch Beschädigungen haben, die hier nur schwer repariert werden können. Zum Beispiel ist es unfassbar teuer, eine Frontscheibe eines intergrierten Hymermobils herzuschaffen, weil außer dem Preis der Scheibe noch Zoll und Luftfracht zu zahlen sind, die ein mehrfaches davon kosten. Andererseits würde ein Fahrzeug mit Sprüngen in der Frontscheibe nicht nach Australien eingelassen werden.
Später erfuhren wir, dass noch ein Fahrzeug in Singapur verschifft wird: Ein Motorrollerunfall hat zu einem komplizierten Handgelenksbruch geführt und das muss in Deutschland operiert werden. Die Verletzte fliegt sofort nach Deutschland.
11.05.2018, Ao Nang, Thailand
Es hat uns im Resort in Khao Lak sehr gut gefallen. Das jetzige Resort in Ao Nang kommt da nicht hin.
Durch herrliche Landschaft mit Kalkdomen sind wir durch das südlich Thailand bis Ao Nang gefahren, wo wir auch einige Tage verbringen werden. Ao Nang soll einen schönen Strand besitzen. Leider liegt unser Resort nicht direkt am Strand sondern man muss mit einem Shuttle Tuk-Tuk dorthin fahren.
Je mehr wir nach Süden kommen, sind nun mehr Muslime im Straßenbild zu sehen. Es sind noch 300 km bis zum muslimischen Malaysia.
Abends sind wir noch zur Strandpromenade von Ao Nang gefahren und haben uns das Treiben dort angeschaut. Es ist schon sehr touristsich.
km 132 (38.189) , N 8.04825°, O 98.81414°
12.05.2018, Ao Nang, Thailand
Den Ausflug heute hatten wir uns schöner vorgestellt. Vielleicht lag es auch daran, dass Samstag war: Die Emerald Pools (Smaragd-Teiche) waren hemmungslos überbevölkert. Wir zogen es daher vor, den Dschungel-Pfad zu begehen, der durch wildromatischen Urwald führte.
Die zweite Station heute, der Hot Stream, eine heiße Quelle die sich über kleine Sinterbecken ergießt, war ebenfalls nicht der Hit und bei dem schwülheißen Wetter auch nicht für eine Abkühlung gut. Wir wissen es liegt an uns, weil wir schon erheblich schönere Wasserfälle und heiße Quellen gesehen haben. Aber zurück im Hotelpool fanden wir dann schon noch eine Erfrischung.
13.05.2018, Ao Nang, Thailand
Den freien Tag heute haben wir zum Ausruhen genutzt. Morgen geht es wieder mit einer langen Etappe nach Malaysia.
Nachmittags haben wir noch den Strand in Ao Nang besucht (mit dem Hotel Tuk-Tuk). Es war wenig los und die wenigen Touristen um diese Jahreszeit wurden bei der Hitze auch nicht hervorgelockt.
Im schattigen Restaurant am Strand haben wir gegessen und eiskaltes Bier getrunken. Da lässt es sich schon aushalten.
14.05.2018, An der Grenze, Malaysia
Mit ein bisschen mehr gesundem Menschenverstand wäre die Grenze nach Malaysia ein Klacks gewesen. Aber so war es auf der malayischen Seite ein kleines Chaos.
In letzter Sekunde fiel den malayischen Guides oder den malayischen Behörden ein, dass man doch ein Carnet de Passage braucht und eine Kopie des nationalen Führerscheins. Das Carnet war zwar kein großes Problem, aber die Fotokopien schon. Dabei hätte jeder von uns sicher Kopien dabeigehabt. Letztlich, die als erste da waren, mussten am längsten warten, klappte es natürlich wie immer.
Kurz nach der Grenze haben wir an einem ehemaligen Hotel geparkt und ein Gewitter brachte ein wenig Abkühlung. Ab heute
Apropo Carnet de Passage: Für Australien mussten wir, weil das alte Carnet nur bis September gilt, ein neues Carnet beantragen. Dazu mussten wir einen neuen Antrag ausfüllen und neidvoll unseren Mitfahrern aus der Schweiz zuschauen, die den vollausgefüllten Verlängerungsantrag bereits im ersten Carnet hatten und nur zu unterschreiben brauchten. Aber unser ADAC ist da nicht so kundenfreundlich.
km 292 (38.481) , N 6.69692°, O 100.19163°
15.05.2018, George Town, Malaysia
So wie wir in Thailand überrascht wurden, welchen Lebensstandard es dort gibt, so war es in Malaysia ebenso. Dort ist der Lebenstandard noch höher (immer von unserem westlichen Denken aus).
Die Autobahn kostet zwar ein bisschen Maut, aber ist wie in Westeuropa. Dafür ist der Diesel mit 0,46 €/L günstig. Unser Ziel heute war die Insel Penang und dessen Hauptstadt George Town. Als Weltkulturerbe erwarteten wir eine beschauliches Kolonialstädtchen, aber es war eine quirlige Großstadt mit vielen Wolkenkratzern, aber davon morgen mehr. Unsere Erwartung war auch ein muslimisch geprägtes Land, aber der Islam ist zwar dort die Hauptreligion, aber andere Religionen wie Buddhismus, Hinduismus und das Christentum sind auch namhaft vertreten und es sieht auf den ersten Blick nach einer friedlichen Koexistenz aus. Es gibt viele Hidschab-Trägerinnen (Burkas haben wir nicht gesehen), aber auch genau so viele westlich gekleidete Frauen.
Auf der Nordseite der Insel haben wir in Teluk Bahang Quartier bezogen.
km 219 (38.700) , N 5.45976°, O 100.20751°
16.05.2018, George Town, Malaysia
Die Mehrheit unserer Reisegruppe machte heute eine Inselrundfahrt mit Stadtbesichtigung. Da neben unserem Stellplatz ein Hop-on/Hop-off Besichtigungsbus losfuhr, wählten Christian, Ivonne, Achim , Danny und wir diese Option.
Lag es am heute beginnnenden Ramadan oder sonst was: Der Bus fuhr heute nicht die Beach Route, die wir benötigten. Wir mussten mit dem öffentlichen Bus nach George Town hineinfahren und die City Tour dort beginnen.
Das hat dann aber geklappt und wir machten die zweistündige Stadtrundfahrt. Dazwischen ging ein tropisches Gewitter nieder, aber wie für tropische Gewitter üblich, war es nach einer Stunde wieder vorbei.
Im historischen Weltkulturerbe Viertel bummelten wir dann anschließend noch ein wenig und fuhren dann mit dem öffentlichen Bus wieder zurück.
Für unsere Vorstellung erstaunlich viele westliche Touristen waren unterwegs in George Town.
17.05.2018, Tanah Rata (Cameron Highlands), Malaysia
Heute morgen hat uns Rudi verlassen. Er fährt nach Singapur zum Verschiffen des Fahrzeugs nach Europa. Drei Fahrzeuge haben uns ja schon vor drei Tagen verlassen und weitere werden noch folgen. Zur Zeit sieht es so aus, dass von den zwanzig gestarteten Fahrzeugen in Riga (ohne Tourfahrzeuge) nur 13 nach Australien fahren werden.
Da wir unter der schwülheißen Tropenhitze schon etwas leiden, war die heutige Etappe in die Cameron Highlands sehr willkommen. Fast am Äquator liegen die Highlands mit so 1.500 m Höhe in einem sehr angenehmen Temperaturbereich: Tagsüber so bis 25 Grad, nachts weit unter 20 Grad. Und die Schwüle ist weg.
Durch schönen Regenwald auf einer schönen Straße sind wir hochgefahren und wurden dann durch die landwirtschaftliche Nutzung der Höhen doch überrascht. Die vielen Gewächshäuser aus Plastikfolien sind nicht schön. Aber hier wird intensiv Gemüse, Tee und Blumen angebaut. Pflanzen die im tropischen Tiefland nicht wachsen.
Schon die Briten in der Kolonialzeit nutzen die Sommerfrische und die Highlands sind nach einem britischen Vermesser benannt.
Tatsächlich regnete es und es wurde für T-Shirt und Short fast zu kühl. Aber wir werden heute nacht sehr gut schlafen.
km 256 (38.956) , N 4.47010°, O 101.37845°
18.05.2018, Tanah Rata (Cameron Highlands), Malaysia
Wir fuhren heute mit Jeeps hinauf zum Mooswald. Das ist Regenwald, der reichlich bemoost ist. Er ist hier in Tanah Rata eine Attraktion und dementsprechend sind sehr viel Touristen hier. Überhaupt sind ja in den Cameron Highlands reichlich Touristen unterwegs.
Ein Holzsteg führt nun so einen guten Kilometer hinein in diesen Märchenwald (früher konnte man noch auf dem Dschungelboden gehen, aber heute, bei den vielen Besuchern, würde alles zertrampelt werden). Manchmal kann man einen Blick auf die umgebende Bergwelt werfen, die meist wolkenverhangen ist. So gut wie jeden Tag regnet es einmal in den Cameron Highlands.
Anschließend haben wir noch eine Rosen und Orchideenfarm besucht, die farbenprächtige Blüten bot.
Abends feierten wir den Geburtstag von Ute. Wegen der Höhenlage der Cameron Highlands konnten nur wenige Mosquitos an der Feier teilnehmen. Deshalb dauerte die Geburtstagsfeier relativ lange.
19.05.2018, Tanah Rata (Cameron Highlands), Malaysia
Feste muss man ja feiern, wie sie fallen und so feierten wir am Abend, nach einem geruhsamen Tag in der Sommerfrische, Heinz Geburtstag. Dazu mussten wir ein Lied auf schweizerdeutsch singen, was etwas Mühe machte.
20.05.2018, Taman Negara (Nationalpark), Malaysia
Kurvenreiche Strecke hinunter von den Camaron Highlands. Am Anfang meist noch durch Dschungel, führte die Straße dann zum Nationalpark durch endlose Palmöl-Plantagen. Und die Fläche wird weiter ausgedehnt, wie man an den Jungpalmen erkennen kann.
Malaysia und Indonesien sind mit Abstand (um die 90 %) die größten Palmölproduzenten der Welt und der ganze Anbau ist ja ökologisch eine Katastrophe, weil Regenwaldflächen zugunsten des Palmölanbaus gerodet werden. Aber die (westliche) Lebensmittelindustrie lechzt nach Palmöl, weil es als Speisefett so gute Eigenschaften hat. Nicht zuletzt auch als Biodiesel (!) dient Palmöl.
Am Rande des Nationalpark Taman Negara sind wir auf eine Art Festgelände gefahren, wo wir für die nächsten zwei Tage parken. Im Nationalpark soll es ja malayische Tiger, Tapire und Elefanten geben. Aber dazu morgen mehr.
km 243 (39.199) , N 4.38178°, O 102.40308°
21.05.2018, Taman Negara (Nationalpark), Malaysia
Wie eigentlich erwartet, war es mit größeren Tieren nichts. Aber der Reihe nach:
Vormittags machten wir einen Dschungel-Spaziergang. Mit einer kleinen Fähre sind wir über den Sungai Tembeling Fluss gefahren, auf dessen anderer Seite der Nationalpark ist. Da es in der Nacht geregnet hatte, war alles sehr feucht und auch wir waren bald schweissnass. Es war auch relativ anspruchsvoll, wie der Weg steil nach oben ging. Zwar war alles Holzbohlen- Weg bzw. Treppe, aber bei der Hitze und Luftfeuchtigkeit schwitzte man schon ohne Bewegung. Höhepunkt waren die Hängebrücken durch die Baumwipfel, die ganz andere Perspektiven auf den Dschungel boten. Teilweise führten die Hängebrücken in 45 m Höhe durch den Urwald. Aber selbst dort ragten die Urwaldriesen, an denen die ganze Konstruktion hing, dann noch 20 m weiter hoch. Ausser Kleintieren, Blutegel, die uns anfielen, Zikaden und eine Tarantel, haben wir nichts gesehen.
Nach kurzer Pause ging es am Nachmittag mit kleinen Kanus mit Aussenbordern einen Urwaldfluss, einem Seitenarm des Sungai Tembeling Flusses, hoch. Eine Stunde fuhren wir durch dichten Dschungel auf dem Fluss. Immer wieder fuhr unser Bootsfüherer Zick-Zack um Felsen im flachen Wasser auszuweichen. Dann, als es mit dem Boot nicht mehr weiterging, sind wir zu Fuß noch zwei km gegangen um zu den Wasserfällen zu kommen, bei denen wir baden wollten.
Der Einstieg in den Pool nach den Wasserfällen war ein bisschen unbequem, aber im kühlen Wasser war alles vergessen. Im Wasser überraschte uns noch ein kleiner Gewitterschauer, so dass auch unsere noch einigermaßen trockenen Kleider auf den Felsen nass wurden. Völlig durchnässt, aber erfrischt, fuhren wir dann mit den Kanus zurück.
Außer Affen, denen wir vom Fluß aus bei ihren waghalsigen Klettereien zusahen, gab es wieder keine Tierwelt zu sehen. Ein schöner Tag heute.
22.05.2018, Kuantan (Ostküste), Malaysia
Man kann es erheblich schlechter treffen. Unser Quartier an den endlosen Sandstränden der Ostküste in Kuatan, Swiss Garden Beach Resort, ist Spitzenklasse. Direkt am Strand unter schattigen Bäumen, der Swimming Pool und die Pool Bar nicht weit, lässt es sich aushalten. Das Wasser des Chinesischen Meer ist warm und sauber.
Nach der Fahrt hierher, wieder durch endlose Ölpalmenplantagen, war die ganze Mannschaft ruck-zuck im Meer, dann an der Pool Bar. Wir werden einige Tage hier verbringen und uns erholen.
km 222 (39.421) , N 3.91161°, O 103.36516°
23.05.2018, Kuantan, Malaysia
Die schwierigste Frage heute: Meer oder Pool. Das Meer, auf den ersten Blick einladend, ist hier an der Ostküste etwas unbelebt. Wir sehen keine Fische im Wasser und keine Vögel am Himmel.
In der Ferne jedoch können wir petrochemische Anlagen sehen. Inwieweit Umwelteinflüsse an der Lebensarmut hier beteiligt sind, können wir nicht sagen. Aber Malaysia ist reich an Bodenschätzen und Rohstoffen (Zinn, Kautschuk, Palmöl, Erdöl) und deren Gewinnung wird bestimmt einen Einfluss haben. Wir haben ja die Ölpalm-Plantagen gesehen, die ökologisch ja auch keinen Lebensraum mehr für Tiere und Pflanzen darstellen. Vom Einsatz der Pestizide ganz zu schweigen.
Also Pool.
Das Hotel ist nicht stark belegt und wirkt tagsüber ziemlich verlassen. Aber wir haben Ramadan und deshalb geht das Leben erst Abends los. Wir waren beim gemeinsamen Abendessen auf der Hotelterrasse und es waren auch etliche einheimische Gäste da. Alkohol wird nicht ausgeschenkt und uns wurde erzählt, dass das Buffet im Ramadan das dreifache kostet, weil ja alle drei Mahlzeiten des Tages dann am Abend verzehrt werden.
Uns haben die Hauptgerichte nicht so gemundet aber die Dessertauswahl war sehr gut.
24.05.2018, Kuantan (Ostküste), Malaysia
Heute war Hardys Tag. Morgens hat er uns Spanngurte besorgt und abends hat er ein Lagerfeuer am Strand für uns gemacht. Die Spanngurte benötigen wir eventuell für die zahlreichen Verschiffungen, die in den nächsten Wochen auf uns zukommen.
Australien auf dem Landweg?
Nicht in Indonesien, wo es zahlreiche Inseln gibt. Gleich die erste Verschiffung nächste Woche wird sehr interessant: Nach Sumatra, durch die Straße von Malakka, soll es auf einer Schwimmplattform gehen, die von einem Schlepper gezogen wird. Unsere Fahrzeuge werden da hinaufgefahren, verzurrt und dann von Port Klang (Kuala Lumpur) nach Dumai (Sumatra, Indonesien) gezogen. Währendessen werden wir Kuala Lumpur besichtigen und dann auf einer Personenfähre nachfahren.
Die Straße von Malakka, früher wegen Piraten berüchtigt, ist ja die größte Schifffahrtsstraße der Welt (man denke an den Chinahandel) und so gehen fast 25 Prozent des Welthandels auf dem Meer durch dieses Nadelöhr. Und wir fahren mittendurch.
25.05.2018, Kuantan (Ostküste), Malaysia
Ungefähr die Hälfte unserer Gruppe und die Teamfahrzeuge haben uns heute verlassen. Sie fahren nach Melakka (Malakka) an die Westküste und dann weiter mit dem Bus (Wohnmobile dürfen in Singapur nicht fahren) nach Singapur für einen vollen Tag und zwei Übernachtungen dort. Da wir schon mal in Singapur waren, haben wir darauf verzichtet und genießen weiterhin den Pool an unsrer Anlage.
Auch sechs weitere Fahrzeuge sind noch hier geblieben und fahren dann, wie wir, am Montag (28.05.) direkt nach Port Klang zur Verschiffung.
Sowohl das Meer als auch unser großer Pool haben so 33 Grad und das ist in etwa soviel wie die Lufttemperatur. Allerdings geht am Strand eine kleine Brise, so dass man es gut aushalten kann.
26.05.2018, Kuantan (Ostküste), Malaysia
Der Münz-Waschsalon unweit useres Resort entpuppte sich als harte Nuss. Auch mit Unterstützung von Einheimischen war die Waschmaschine nur schwer zum Arbeiten zu bringen. Letztlich, abweichend von der ausgehängten Bedienungsanleitung dann doch.
Hier im Osten ist das Land mehr muslimisch und es gibt keine so tollen Supermärkte wie im Osten, aber übermorgen fahren wir ja wieder an die Ostküste (Bier geht alle).
Auch Toni und Marthi werden uns morgen verlassen (für immer) und nach Singapur zur Verschiffung fahren. Mit einem ordentlichen Umtrunk an der Poolbar haben wir uns von ihnen verabschiedet. Immerhin waren wir 9 Monate täglich zusammen unterwegs. Aber ihr Fahrzeug ist, wirtschaftlich gesehen, hier nicht mehr australientauglich zu machen.
27.05.2018, Kuantan (Ostküste), Malaysia
Letzter Tag bevor es auf die Weiterreise geht. Wir wollen morgen noch den FUSO Service in Kuala Lumpur aufsuchen, bevor wir uns wieder mit den anderen restlichen Australienfahrern übermorgen treffen. Übermorgen ist buddhistischer Feiertag in Malaysia und Werkstätten und viele Geschäfte haben geschlossen.
Unser Service betrifft nur Ölwechsel, Ölfilterwechsel und abschmieren.
28.05.2018, Kuala Lumpur, Malaysia
Nun, die Fahrt nach Kuala Lumpur war auf der Autobahn ohne Probleme. Auch der Verkehr in Kuala Lumpur war normal und so waren wir schon um 12:00 Uhr in der Hauptstadt. Zuerst noch ein Supermarkt, dann zur Werkstatt, wo wir bereits erwartet wurden.
Aus dem Routineservice wurde aber heute nichts. Beim Wiedereindrehen der Ölablassschraube wurde festgestellt, dass die vorige Werkstatt (Bharat-Benz in Hyderabad) die Stahlschraube viel zu fest in die Alu-Ölwanne eingedreht hatte und dabei das Gewinde ruinierte.
Abhilfe war heute nicht mehr zu schaffen. Morgen, trotz Feiertag, will Billy, unser Ansprechpartner bei Vista Wheels (FUSO Service) ein neues, größeres Gewinde einschneiden lassen und die dazu passende Ölablassschraube anfertigen lassen. Da wir morgen unbedingt fertig werden müssen (dazu später mehr) habe ich ihm noch einen Plan B mitgeteilt: Alte Ölablassschraube mit Loctite festkleben und Öl einfüllen. Zwar ist dann die Ablassschraube nicht mehr zu öffnen, aber man kann, wenn man unbedingt das Öl wechseln will, auch absaugen.
Eine neue Ölwanne kann dann in Ruhe aus Deutschland beschafft werden.
Heute Nacht standen wir in der Werkstatt, von Stacheldraht und wildem Rottweiler beschützt.
km 276 (39.697) , N 3.135142°, O 101.526626°
29.05.2018, Port Klang/Kuala Lumpur, Malaysia
Heute lief alles wie am Schnürchen. Wie versprochen kam Billy am frühen Nachmittag mit der reparierten Ölwanne. Sie ist nun quasi besser wie vorher, weil ein sogenannter Helicoil Einsatz angebracht wurde. Das Gewinde besteht nun aus einem festeren Material wie vorher: Stahllegierung statt Alu. Helicoil wurde ursprünglich zum Reparieren entwickelt, wird aber heute auch bei neuen Teilen eingesetzt um Gewinde stabiler zu machen. (vgl: Wikipedia Gewindeeinsatz)
Das Beste kam aber zum Schluss: Partout wollte Billy kein Geld und auch seine Mitarbeiter, die am Feiertag kamen, lehnten jedes Trinkgeld ab. Billy, if you read this blog: Many thanks for your warm welcome, your hospitality and your extraordinary service.
Nach Port Klang, wo sich die ganze Gruppe wieder versammelt (gemeint sind die Australienfahrer), waren es nur noch 21 km. Unser Plan für die nächsten Tage ist: Die Fahrzeuge werden morgen im Hafen auf eine schwimmende Plattform geladen und während diese Plattform nach Sumatra hinübergezogen wird, durch die Straße von Malakka, verbringen wir die Zeit in Kuala Lumpur.
Am Abend haben wir auch noch Hardy verabschiedet, der uns sehr fehlen wird. Seine Hilfsbereitschaft als Techniker war vorbildlich und er hat vielen geholfen, ohne viel Worte zu machen. Schwabe halt.
Nach drei Monaten muss er wieder daheim arbeiten, vielleicht vermisst er uns sogar.
km 21 (39.718) , N 3.01631°, O 101.41516°
30.05.2018, Kuala Lumpur, Malaysia
Den heutigen Tag hatten wir uns anderst vorgestellt. Es sollte um 11 Uhr weitergehen mit der Fahrt zur Verladestelle. Der Zoll soll Probleme gemacht haben und so fuhren wir erst um 17 Uhr Richtung Hafen.
Bis auf zwei tapfere Fahrer, die bei den Fahrzeugen blieben, konnten wir anschließend mit dem Bus ins Hotel ins Zentrum von Kuala Lumpur (KL) fahren, wo wir um 20 Uhr am Corus Hotel ankamen. Das Corus Hotel liegt 300 m von den Petronas-Towers entfernt und nachdem wir geduscht hatten (zur Zeit ist es wahnsinnig schwül-heiß in Malaysia) machten wir uns gleich auf zu den Towers. Ein riesiges Einkaufszentrum ist in den unteren Geschossen und natürlich auch jede Menge Restaurants. Gerade richtig für den Hunger den wir nun hatten.
Was für ein Kontrast in der Mall: Minirock neben Hidschab. Alle westlichen Modelabel sind vertreten und in den Supermärkten jede Menge europäische Waren.
Wenn alles gut geht, werden morgen früh die Fahrzeuge von ein paar von uns auf die Plattform gefahren, während der Rest der Gruppe KL besichtigt.
km 20 (39.738) , Corus Hotel, KL
31.05.2018, Kuala Lumpur, Malaysia
Die Stadtrundfahrt war eher enttäuschend, da es keine wirklichen Kulturdenkmäler gibt. Die Wachen vor dem Königspalast, das Kriegerdenkmal, die malayische Staatsmoschee, der Zentralmarkt und Chinatown gaben einfach nicht viel her.
Umso mehr die Petronas-Towers, für die wir uns schon vor einer Woche angemeldet haben (der Andrang ist riesig). Die Towers sind ja ein Gebäude der Superlative (siehe: Wikipedia Petronas Towers). Um 14:30 Uhr haben wir uns für die 15 Uhr Führung getroffen. Man muss natürlich Sicherheitschecks durchlaufen und Verhaltensvorschriften mitgeteilt bekommen, bevor man in den Aufzug steigt.
Der erste Halt in 170 m Höhe auf der Verbindungsbrücke zwischen den Türmen war ja schon ganz nett von der Aussicht. Aber im 86. Stockwerk, in 370 m Höhe, natürlich noch grandioser.
Danach haben wir uns in der Mall unter den Türmen noch mit europäischen Lebensmitteln eingedeckt. Es gab von Thüringern (Wurst, nichts für uns) bis zum Greyerzer Käse, alles was das Herz begehrt.
Währenddessen kamen vom Hafen keine guten Nachrichten. Genauer gesagt kamen keine Nachrichten, weil sich heute nichts getan hatte. Die Fahrzeuge sollten ja heute auf die Plattform gefahren und dann in Richtung Sumatra in Fahrt gesetzt werden.
Der Zoll kam aber nicht zur Abfertigung und am Abend wurden wir auf morgen vertröstet.
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