2018
Reiseseiten von Leo und Rita

August 2018


01.08.2018, Darwin, Northern Territory, Australien
Darwin hat so 140.000 Einwohner und ist eine moderne, großzügig angelegte, Stadt. Kein Wunder, weil Zyklon Tracy 1974 Darwin verwüstete. Es gibt neben den großen Malls in der City auch viele kleine Geschäfte, aber auch einige Leerstände. Aborigines sind häufig im Straßenbild und oft kein erbaulicher Anblick, weil sie alkoholisiert sind. Das Northern Territory ist ja eines der Hauptsiedlungsgebiete der Aborigines und viele sind in den Städten, außerhalb ihrer gewohneten sozialen Strukturen, gestrandet. Dazu kommt noch, dass genetisch bedingt, sie kaum Alkohol vertragen.
Wir haben das Hotel, in dem wir uns befinden, ja nur bis 4.8. (Samstag) gebucht und eine Anschlußbuchung war nicht zu bekommen und es wäre auch nicht in unserem Sinn, hier noch weitere 10 Tage zu verbringen, bis unser LKWle ankommt. Heute haben wir erfahren, dass unsere Mietanfrage nach einem Wohnmobil für diese Zeit erfolgreich war. Das ganze ging über eine deutsche Agentur (Camperdays). Nun hatten wir in der Hochsaison keine große Auswahl und mussten nehmen, was es gab. Wir sind gespannt und erwarten nicht viel.
Ansonsten genießen wir wieder den westlichen Lebensstil und die damit verbundene Sauberkeit. Am Schluß der Asienreise waren wir nämlich ziemlich asienmüde.



02.08.2018, Darwin, Northern Territory, Australien
Der Sonnenuntergang wird am Mindil Beach jeden Tag zelebriert, aber nur Donnerstags und Sonntags findet der Nachtmarkt statt. Und heute war Donnerstag.
Der Markt ist eine Mischung aus Kunsthandwerksartikeln und internationalem Essen. Der Andrang war, obwohl der Markt ja zweimal in der Woche stattfindet, enorm. Ob die militärische Flugschau, die heute am Strand gezeigt wurde, einmalig war, wissen wir noch nicht. Auf jeden Fall war sie spektakulär. Hornets (F18) flogen im Tiefflug über den Strand. Die Kleinkinder weinten wegen des Düsenlärms und die Erwachsenen klatschten. Auch die Amerikaner, ab und zu auf der RAAF Base Darwin, beteiligten sich mit einer Osprey Schau. Ospreys sind die neuartigen Senkrechtstarter der US Air Force. Eine Mischung zwischen Hubschrauber und Transportflugzeug mit Schwenkflügeln und Schwenkrotoren.
Am Mindil Beach gibt es keine feste Gastronomie, aber man darf alkoholische Getränke zum Sonnenuntergang mitbringen, das klassische australische BYO (Bring Your Own).
Nachtrag vom 4.8.: Die Flugschau am Strand war wegen des Tags der offenen Tür am RAAF Stützpunkt Darwin, der am 4.8. stattfand.



03.08.2018, Darwin, Northern Territory, Australien
Darwin hat, jetzt in der Trockenzeit, die noch bis Oktober geht, ein angenehmes Klima. Tagsüber so über 30 Grad und nachts kühlt es so bis auf so 24 Grad ab. Dazu Sonne satt. Die jungen Frauen flanieren in den Straßen, angezogen wie zur Strandparty. Man kann schön draußen sitzen bis spät in die Nacht und es gibt kaum Mosquitos.
Heute war unser letzter Hoteltag denn morgen werden wir unseren Camper übernehmen und wenn alles klappt, die Stadt verlassen. Aller Komfort, den unser LKWle ausmacht, werden wir nicht haben. Aber unser LKWle ist ja noch immer unterwegs nach Singapur.



04.08.2018, Coomalie Creek RV Park, Northern Territory, Australien
Die Übernahme des Miet-Wohnmobils war schnell erledigt. Eine eingewanderte Schweizerin machte das Paperwork und die Einführung, die auch rasch erledigt war, da es nicht viel zu erklären gab.
Das Wohnmobil ist ein Automatik-Sprinter, der eine Sanitärzelle hat mit Dusche und Kassetten-WC, aber keinerlei Ablage. Waschen muss man sich am Spülbecken. Gekühlt wird mit Strom, man soll aber höchstens mal eine Nacht autark stehen und dann den Kühlschrank nicht öffnen und auch wenig Licht machen. Gekocht wird mit Gas und zum Schlafen muss man die Sitzbänke zum Bett umbauen. Die nächsten 10 Tage werden schon gehen.
Nach dem obligatorischen Lebensmitteleinkauf sind wir noch nicht so weit gefahren, weil wir erst mal das Wohnmobil einräumen wollten und alles mal durchprobieren. Dann ist es auch so, dass die Nationalpark-Campgrounds in der Reihenfolge des Eintreffens vergeben werden (First come, first serve) und wir dann morgen frühzeitig im Lichfield NP eintreffen möchten. Immerhin ist Hochsaison und Wochenende.
Wir sind ja ein Stück des Stuart Highways gefahren, der Nord- und Südaustralien durch die Mitte von Australien, das rote Herz, verbindet. 2.700 lange Kilometer. Hier fahren die Roadtrains, die Lastwagen mit den zwei Anhängern.
(Campground 25 AUD inkl. Strom)

km 91 (45.307) , S 13.01784°, O 131.12294°




05.08.2018, Wangi Falls Campground, Lichfield NP, Northern Territory, Australien
Unser Plan hat gut geklappt. Gegen Mittag waren wir am Wangi Falls Campground und bekamen noch ein Plätzchen. Es gibt dort keinen Strom und wir können testen, ob das Mietmobil das durchhält.
Immer wieder können wir nur den Kopf schütteln über die Konstruktion dieses Wohnmobils. Es gibt einen zentralen Schaltkastem im Kleiderschrank für alle Elektrik. Auch für das Licht. Wenn man nachts mal raus muss, dann muss man sich zum Schrank tasten und den Lichtschalter finden. Der macht natürlich alle Lichter an.
Aber wir haben uns erst mal eine Taschenlampe gekauft.
Für das alles entschädigt aber die Natur. Kaum zu glauben, dass hier im trockenen Outback plötzlich ein Wasserfall nebst riesigem Pool zu finden sind: Die Wangi Falls. Aber auch schon auf der Hinfahrt sind die gewaltigen Termitenbauten der Kompasstermiten zu sehen. Sie richten ihre Hügel exakt nach den Himmelsrichtungen aus, um optimale Beschattung zu haben. Die Wangi Falls haben auch, vor allem heute am Sonntag, viele Tagesausflügler, die zum Baden hierherkommen. Ranger garantieren für krokodilfreie Badefreuden.
Höhepunkt aber waren heute die Kängurus, die uns am Platz besuchten und ohne Scheu waren.
Bevor in der beginnenden Nacht die Sterne und die Milchstraße zu sehen waren, zogen endlose Schwärme von Flughunden lautlos am Nachthimmel zu ihren Futterplätzen. Einfach grandios.
(Campground 13 AUD ohne Strom)

km 83 (45.390) , S 13.16429°, O 130.68022°




06.08.2018, Mary River Roadhouse, Northern Territory, Australien
287 km sind ja auf den geteerten Highways hier in Australien wie nichts. Man gleitet bei wenig Verkehr sanft dahin. Offroad dürfen wir ja nicht mit dem Mietmobil.
Aber der Reihe nach: Zuerst sind wir am Rückweg zum Stuart Highway noch zu den Florence Falls abgebogen und haben einen Spaziergang rund um die Falls gemacht. Es war noch früh, so um 9:30 Uhr, und wenig los. Trotzdem waren schon einige Leute in dem kristallklaren warmen Pool unter den Wasserfällen beim Baden. Wir fanden die Florence Falls noch schöner wie die Wangi Falls.
Danach sind wir auf direktem Weg Richtung Kakadu Nationalpark gefahren und haben, vor dem Parkbeginn, am Mary River Roadhouse, auf deren Campround, Quartier bezogen. Mit Strom, weil unser Mietmobil sonst elektrisch schlappmacht und wir dafür auch eine Klimaanlage haben. Es ist teuflisch heiß und draußen nerven auch die Buschfliegen, die Blowies, die sich ständig in die Ohren, in die Augen und auf den Mund setzten wollen.
Und in Singapur, wie wir erfahren, hat das Schiff mit unserem LKWle an Bord nun den Hafen verlassen und steuert direkt nach Darwin, wo es am 12.8. ankommen soll. Soll.
(Campground 35 AUD inkl. Strom)

km 287 (45.677) , S 13.60606°, O 132.22132°




07.08.2018, Cooinda, Kakadu NP, Northern Territory, Australien
Der Kakadu Nationalpark ist ein Park der Superlative. Der größte australische Nationalpark mit fast 20.000 qkm Fläche. Er ist Weltkulturebe und beherbergt 1.700 Pflanzenarten, 280 Vogelarten, 60 Säugetierarten, 117 Reptilienarten und 53 Fischarten. Wenn alles in Wikipedia stimmt.
Wir sind, vom südlichen Parkende kommend, bis Cooinda gefahren, das am South Alligator River liegt. Alligator? Der erste Entdecker im 19. Jahrhundert meinte die Krokodile seien Alligatoren. An der Cooinda Lodge haben wir geparkt, die Parkausweise gekauft und die Sunset Tour auf dem Yellow Water Billabong gebucht. So heißt der Abschnitt des South Alligator River hier.
Die Tour dauerte 2 Stunden auf dem Boot und begann um 16:30 Uhr. Eigentlich sind wir nicht weit gefahren, weil es andauernd was zu sehen gab und deshalb unsere Bootsführerin meist anhielt und erklärte.
Paradox ist auch, dass hier im Süßwasser, Salzwasserkrokodile sind. Aber die nehmen das nicht so genau und bevölkern die Flüsse bis zu 200 km landeinwärts. Wo die großen Salzwasserkrokodile sind, die Salties, wie die Australier sagen, verdrängen sie die Süßwasserkrokodile bzw. fressen sie auf. Die Salties werden bis zu 6 m lang und wir sahen einige Exemplare über 5 m.
Die Wasserbüffel, die wir sahen, wurden allerdings erst im 19. Jahrhundert aus Südostasien eingeführt. Sie werden von den Krokodilen aus gutem Grund nicht angegriffen, weil sie sehr wehrhaft sind. In Asien haben wir die üppige Vogelwelt, bis auf wenige Nationalparks, vermisst. Hier gab es Vögel in rauhen Mengen und man kam aus dem beobachten gar nicht raus.
Die Stimmung zum Sonnenuntergang auf dem Wasser mit der, oberflächlich betrachtet, friedlichen Atmosphäre war grandios.
(Campground 46 AUD inkl. Strom)

km 105 (45.782) , S 12.90467°, O 132.52107°




08.08.2018, Malanbanjbanjdju Campground, Kakadu NP, Northern Territory, Australien
"Auch Lombok werden wir morgen wieder Richtung Insel Sumbawa verlassen, um die Zone erhöhter seismischer Aktivität so schnell wie möglich zu verlassen." So schrieb ich am 4.7.2018. Nun waren zwei Erdbeben auf Lombok mit der Stufe 7. Es gab über 100 Opfer. Wir hatten ja dort nicht Sorge wegen der Erdbebens an sich (im Wohnmobil kann ja nicht so viel passieren), sondern wegen der Begleitumstände wie verschüttete Straßen oder eingestellte Fährverbindungen. Und wegen unseres engen Zeitplans in Indonesien. Wir sind nachträglich noch dankbar, dass nichts passiert ist.
Der Kakadu Nationalpark ist ja nicht nur ein Naturdenkmal, sondern das Land gehört den Aborigines und wird seit tausenden Jahren von ihnen bewohnt. Heute haben wir uns deren Kultur ein wenig genähert. Trotz der gerade herrschenden Trockenheit: es gibt genug Wasser und im November beginnt die Regenzeit. Die Aborigines hier waren in der Trockenzeit in den tieferen Gebieten bei der Jagd, in der Regenzeit in den höhergelegenen Gebieten. Felsüberhänge und Höhlen waren ihre "Häuser" und an den Felsen hinterließen sie ihre Geschichte als Felszeichnungen. Die Felszeichnungen des Nourlangie Rocks zählen zu den schönsten im Kakadu Nationalpark.
Heute sind wir zum Übernachten auf einen Busch-Campground gefahren Den Namen (Malanbanjbanjdju Campground) kann man zwar nicht aussprechen, aber er war leicht zu finden. (Campground 12 AUD kein Strom)

km 66 (45.848) , S 12.76742°, O 132.75479°




09.08.2018, Jaribu, Kakadu NP, Northern Territory, Australien
Heute haben wir es gemütlich angehen lassen. Wir sind nur wenige km bis Jaribu gefahren und haben aber dort den Spaziergang von der Kakadu Lodge zum Visitor Center (5 km hin und zurück) gemacht. Bewegung hat uns auf der Reise hierher im letzten Jahr am meisten gefehlt.
Im Visitor Center haben wir einen interessanten Film über den Kakadu National Park angesehen, der einen Überblick über alle Jahreszeiten bot.
Jaribu ist so der Hauptort des Kakadu NP und hat einen relativ großen Supermarkt. Wegen der Aborigines ist Jabiru eine trockene Stadt, das heißt, es gibt keinen Bottleshop. An der Poolbar in unserer Lodge werden aber alkoholhaltige Getränke serviert. Aber nur für Gäste. Deshalb haben wir beim einchecken eine "Alcohol Card" bekommen. Einen Zettel, den wir an der Bar vorzeigen sollen.
Am Abend zeigte ein Ranger am Pool noch spektakuläre Aufnahmen von Krokodilen und erzählte auch noch einiges Wissenswertes dazu. Der freundliche Rezeptionist hat uns auch noch einen Tipp für morgen gegeben. Da sind wir nämlich wegen eines Naturspektakels an die Gezeiten gebunden. Aber dazu natürlich morgen mehr.
(Campground 46 AUD inkl. Strom)

km 23 (45.877) , S 12.66342°, O 132.83618°




10.08.2018, Corroboree Park Tavern CP, Northern Territory, Australien
Das Naturschauspiel heute war schon sehr interessant. Wir waren pünktlich um 9:40 am Cahill Crossing, Das ist die Furt, die über den East Alligator River ins Arnhem Land führt, 40 km östlich von Jaribu. Das Arnhem Land ist Aborigines Land und darf nur mit Permit betreten werden. Aber es ging um etwas anderes:
Als wir eintrafen, floß der East Alligator River südlich in Richtung Meer, wie es sich gehört. So eine Viertelstunde später floß gar nichts mehr und ein paar Minuten später floß der Fluss "bergauf". Das hat mit der Flut zu tun, die 95 km weiter südlich, an der Mündung, den Fluss rückstaute und dessen Fließrichtung umkehrte.
Das wissen auch die Krokodile, weil der Fluß dann Schwärme von Fischen flussaufwärts treibt und an der Furt, einer Engstelle, die Fische besonders zahlreich sind. Es waren bis zu 15 Krokodile, die im unruhigen Wasser nach der Furt auf die Fische warteten und ähnlich, wie die Grizzlys in Alaska, nur das Maul aufhalten mussten.
War schon spannend. Die Geländewagen, die die Furt bei Flut passierten, könnten bei einer Havarie nicht aussteigen, weil die Krokodile im Wasser lauern.
Unweit der Furt ist die Ubirr Rock Art Gallery, die noch schöner war, wie in Nourlangie (vgl. 8.8.), Ein sehr schön angelegter Weg und ein toller Ausblick rundeten die Sache ab.
Wir sind wieder aus dem Kakadu National Park herausgefahren. Kurz nach Parkende auf einen schönen Platz zum halbem Preis wie im National Park.
(Campground 17 AUD ohne Strom)

km 266 (46.143) , S 12.76260°, O 131.50005°




11.08.2018, Corroboree Park Tavern CP, Northern Territory, Australien
Wir legten heute einen Ruhetag am Corroboree Park ein, diesmal mit Strom. Kurz sind wir mal zum Leaning Tree Lagoon Nature Park rübergefahren (10 km einfach) um hier vielleicht die Jaribu Riesenstörche zu sehen. Aber die waren heute nicht da und die Lagune war nur von kleineren Wasservögeln bevölkert und von unzähligen weißen Seerosen.
Wir wissen inzwischen ein bisschen mehr:
Unser LKWle auf dem ANL Darwin Trader (Schiffsname) soll nun am 13.08. 02:00 Uhr in Darwin ankommen. Lukas, unser Tourleiter, will die neuen Carnets für Australien nun schon morgen haben um am Montag bereits die Einfuhrformalitäten einleiten zu können. Dazu fahren wir morgen dann auch nach Darwin zurück und verbleiben dort, bis zum Abholzeitpunkt.
(Campground 28 AUD inkl. Strom)


12.08.2018, Hidden Valley Campground, Darwin, Northern Territory, Australien
Auf der Anfahrt zum Hidden Valley Campground haben wir uns noch bei Outdoor-Läden, es gibt entlang des Stuart Highways einige, umgesehen. Wir benötigen, wenn wir unser LKWle wieder haben, ja wieder einiges, was wir zerschliessen in Dili weggeworfen haben.
Zurück in Darwin wieder das Problem mit der Hochsaison. Das letzte Plätzchen auf dem Campground, er liegt günstig zum Hafen, haben wir gerade noch bekommen.

(Campground 43 AUD ohne Strom)

km 106 (46.249) , S 12.43618°, O 130.91683°




13.08.2018, Hidden Valley Campground, Darwin, Northern Territory, Australien
Die Ungewissheit und die damit verbundene Unplanbarkeit zehrt schon an unseren Nerven. Inzwischen haben wir erfahren, dass es bis zum Wochende dauern kann, bis alle Fahrzeuge aus dem Zoll (und der Quarantäne) sind. Unser Mietmobil müssen wir aber morgen abgeben und deshalb haben wir auf dem Hidden Valley Campground eine "Cabin" gebucht.



14.08.2018, Hidden Valley Campground, Darwin, Northern Territory, Australien
Planmäßig und ohne Probleme haben wir heute das Mietmobil abgegeben und eine Cabin auf dem Hidden Valley Campground bezogen. Wir haben die Cabin (es ist wirklich nur eine kleine Hütte, hat aber 4 Betten) zusammen mit Jaqueline und Heinz. Wegen der hohen Nachfrage konnten wir auch nur zwei Nächte bekommen. Sollten unsere Fahrzeuge erst am Freitag oder später aus dem Zoll kommen, werden wir ein Problem haben.


15.08.2018, Hidden Valley Campground, Darwin, Northern Territory, Australien
In China, nicht bekannt für lockeren Papierkrieg, dauerte unsere Einreise drei Tage. Die Zollformalitäten zur Einfuhr unseres LKWle nach Australien sollten da schneller erledigt sein, zumal den Zollbehörden unsere Papiere schon wochenlang vorliegen und eine spezialisierte Agentur mit der Abwicklung beauftragt ist.
Dem ist leider nicht so. Uns wurde gesagt, dass neue Zollvorschriften die Einfuhr aller Güter nach Australien verzögerten und wir von Glück sprechen könnten, wenn es nächste Woche klappt. Dies wurde uns in einem eigentlich erfreulichem Rahmen mitgeteilt:
Lukas hatte zu einer Abschiedsparty im Darwin Boat Club eingeladen, der an einem schönen Strand liegt und bei leckerem Essen und kaltem Bier sollten wir die Hiobsbotschaft wohl besser verkraften. Lukas kann ja nichts dafür, er war nur der Bote, aber gleich danach brach Hektik in der Gruppe aus, weil jeder nach einer Unterkunft bis Mitte nächster Woche im Internet suchte.
Auch wir haben eine neue Unterkunft ab morgen bis zum Dienstag (21.8.) gebucht. An diesem Tag geht unser Flugzeug nach Deutschland und wir haben einen Notfallplan, wenn unser Fahrzeug noch nicht aus dem Zoll ist. Carsten und Heinz haben sich bereiterklärt, unser Fahrzeug vom Zoll zum Storage zu fahren, wenn wir es nicht mehr schaffen.




16.08.2018, Discovery Park, Darwin, Northern Territory, Australien
Der x-te Umzug heute, seit wir in Australien sind. Uns steht das aus dem Koffer leben bis zum Hals. Vom Zoll gibt es keine neuen Nachrichten. Wir haben am Storage Bescheid gegeben, dass unser Fahrzeug vielleicht erst später eintrifft.




17.08.2018, Discovery Park, Darwin, Northern Territory, Australien
Jürgens Geburtstag heute war eine willkommene Abwechslung und eine Ablenkung von unseren Problemen. Es war ein sehr schöner Abend im kleineren Kreis. Zuerst hat Jürgen uns zu einem Sundowner am Cullen Beach eingeladen. Beach im Northern Territory bedeutet ja: Alles am Strand ist möglich, bis auf Baden. Da haben die Quallen und die Salzwasserkrokodile was dagegen.
Nach dem herrlichen Sonnenuntergang (der findet in der Trockenzeit jeden Tag so statt) sind wir ins naheliegende griechische Restaurant gewechselt und haben bei wirklich hervorragendem Essen den Abend ausklingen lassen.
Vom Zoll, so haben wir erfahren, sind unsere Fahrzeuge wohl freigegeben worden. Wir warten jetzt auf einen Inspektionstermin bei AQIS (Australian Quarantine and Inspection Service), der die Fahrzeuge auf Sauberkeit prüft. Fällt man durch, muss eine sehr teure Nachreinigung erfolgen, deren Nachprüfung dann wieder terminiert werden muss. Viel gewonnen ist mit der Zollfreigabe also noch nichts.




18.08.2018, Discovery Park, Darwin, Northern Territory, Australien
Relaxen war heute angesagt, soweit das in unserer Situation ging. Es gibt zwei Pools im Resort und das Wetter ist jeden Tag gleich: 32-35 Grad und blauer Himmel.




19.08.2018, Discovery Park, Darwin, Northern Territory, Australien
In jedem australischen Campground befindet sich eine oder mehrere BBQ (Barbecue) Einrichtungen mit einer Stahlplatte, die mit Gas erhitzt wird. Kühlschrank, Tische, Bänke und Spüle stehen auch zur Verfügung. Und so haben wir (die meisten der in Darwin Gestrandeten aus unserer Gruppe) heute ein echt australisches BBQ veranstaltet. Im Sinne, dass die Fahrzeuge diese Woche aus der AQIS kommen, hoffentlich das letzte Mal.
Auch die Kusus (australische Beutelratten) waren sehr an unserem BBQ interressiert und machten sich über die Abfälle her.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

20.08.2018, Discovery Park, Darwin, Northern Territory, Australien
Winzige Fortschritte in der Abwicklung, aber noch kein Inspektionstermin.



21.08.2018, Discovery Park, Darwin, Northern Territory, Australien
Am Vormittag waren wir alle, das heißt die im Discovery Park untergebrachten Wartenden, bei der AQIS (Australian Quarantine and Inspection Service). Ein Mitarbeiter konnte uns nur sagen, dass der Zoll immer noch nicht ganz fertig ist. Einen konkreten Inspektionstermin oder nur eine geschätze Dauer bis zur Terminierung konnte er nicht sagen.
Die AQIS Dienstelle liegt gleich am Flughafen. Deshalb hat uns Frank mit seinem Mietwagen anschließend dort rausgelassen. Um 15:45 startete unser Flugzeug nach Singapur und von dort nach Frankfurt.
Wir hoffen, dass irgendwann in Darwin unser LKWle aus der Inspektion kommt und eine treue Seele es dann zum Storage fährt.



22.08.2018, Deutschland
Wir sind planmäßig um 6:45 Uhr in Frankfurt angekommen und beginnen nun unseren Heimaturlaub. In dieser Zeit werden wir nur sporadisch über Ereignisse im Zusammenhang mit unserer Reise berichten, die Ende September weitergeht.



24.08.2018, Deutschland
Gute Kunde aus Darwin. Heute, Freitag, sind zwei Fahrzeuge bereits aus der Inspektion raus. Am Montag (27.08.) soll der Rest folgen.



27.08.2018, Deutschland
Dank Carsten ist nun alles ok. Unser LKWle steht im Storage in Darwin (Bild). Die Inspektion bei uns und den anderen sieben Fahrzeugen heute lief anscheinend problemlos ab. Bei uns musste Carsten nur den (natürlich sauberen) Luftfilter präsentieren und ein paar Klappen öffnen. Trotzdem war es für uns eine spannende Nacht, weil die Inspektion um 9:00 Uhr in Darwin stattfand, und da ist es bei uns gerade mal 1:30 morgens. Und wir mussten bereit sein, um eventuelle Fragen des Inspektors am Telefon zu beantworten. Nun könnne wir unseren Deutschland-Aufenthalt erst richtig genießen.










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