November 2018
01.11.2018, Maryborough, Queensland, Australien
Die freundliche Dame in der Visitors Information hatte uns gestern schon ein Ticket für zwei Tage ausgestellt, und das nutzten wir dann auch aus. Zumal heute, am Donnerstag, die Mary Ann Lokomotive fuhr (einmal die Woche) und Krämermarkt rund ums Rathaus war.
Maryborough war eine wichtige Einwanderungsstation nach Queensland und wurde so 1840 gegründet. Ein Goldrausch in den 1870er Jahren im Hinterland tat sein übriges.
Die Stadtverwaltung tut viel um ihr historisches Potential zu erschließen und so ist Maryborough schön herausgeputzt und wir fühlten uns wohl dort. Dass die Stadt wohnmobilfreundlich ist, hatte ich ja bereits gestern erwähnt.
02.11.2018, Inskip Peninsula, Queensland, Australien
Fraser Island, die größte Sandinsel der Welt und Weltkulturerbe, haben wir ausgelassen. Wir waren schon mal da und seither hat der Tourismus dort erheblich zugenommen. Ist ja auch eine der größten Attraktionen Australiens.
Stattdessen sind wir auf die Inskip Peninsula (Halbinsel) gefahren, die, getrennt durch die Great Sandy Strait, nur ein paar hundert Meter von Fraser Island entfernt ist. Mit der Fähre kann man vom Inskip Point, an der Spitze der Halbinsel, in ein paar Minuten hinüberfahren. Vorausgesetzt, man schafft die letzten 500 m durch weichen Sand bis zur Fähre. Aber so gut wie jeder Australier fährt ja einen 4WD, also einen Allrad Pickup.
Inskip gehört ja zum Great Sandy National Park und fast die ganzen letzten 5 km sind ein riesiger Campground. Das Permit kostet 6,55 AUD pro Person und Nacht. Man muss nur verdammt aufpassen, dass man nicht steckenbleibt, weil so wie Fraser Island auch die Halbinsel nur aus Sand besteht, mal festgefahren, mal locker.
Nun haben wir zwar 4WD, aber das ist nicht zu vergleichen mit einem 2 Tonner Pickup, der bei weitem nicht so einsinkt wie unser 6,5 Tonner.
Es ist fast Wochenende und es ist sehr viel los. Die Australier, haben wir festgestellt, sind ja die Camping-Weltmeister. Auf den Straßen ist so jedes zweite Fahrzeug ein Camper, wobei Wohnwagengespanne dominieren. Wegen des warmen Klimas sind auch viele mit Aufklapp-Zeltkonstruktionen unterwegs. Dazu kommen unzählige Mietmobile mit Touristen aus aller Welt. Man erkennt sie an den Firmenemblemen.
Auf jeden Fall ist die Inskip Peninsula ein Traum aus türkisfarbenem Wasser und weißem Sand.
km 119 (A 5.976, G 51.192) , S 25.80980°, O 153.05831°
03.11.2018, Inskip Peninsula, Queensland, Australien
Wie hatte ein Kommentator auf der WikiCamps Seite kolportiert: "Hier (gemeint sind die Campgrounds auf der Inskip Peninsula) kann man nur fischen und trinken". Wir würden das nicht so stehen lassen. Statt fischen kann man auch baden oder auf dem Strand spazierengehen (nach Südosten ist der Strand unendlich lang). Aber es ist schon richtig, sonst gibt es nichts, nicht mal ordentliches Internet. Aber anscheinend lieben die Australier dieses Leben und ziehen mit Kind und Kegel in die Camps.
Auch wir nehmen dieses Angebot (campen direkt am Strand) gerne war und machen Urlaub.
04.11.2018, Inskip Peninsula, Queensland, Australien
Heute morgen (Sonntag) begann schon das große Abreisen und der Campground wurde übersichtlich leer. Uns gefiel das natürlich und so haben wir nochmal zwei Nächte gebucht. Dazu mussten wir uns ins Internet begeben und das funktioniert nur auf der dem Land zugewandeten Seite der Halbinsel annehmbar. Wir stehen ja so 80 m vom Wasser an der Fraser Island zugewandten Seite. Aber da die Halbinsel nur so 200 bis 300 m breit ist, ist der Aufwand überschaubar um an die andere Seite zu kommen.
Man bekommt dann nach der Buchung von der Nationalparkverwaltung eine Buchungsnummer, hängt einen Zettel ans Fahrzeug mit der Nummer darauf, und das wars. Hoffentlich finden wir aus dem Urlaubsmodus wieder heraus und könnnen uns von diesem Paradies wieder lösen.
05.11.2018, Inskip Peninsula, Queensland, Australien
Also heute war am Strand gar nichts mehr los. Wir konnten kilometerweise gehen ohne jemanden zu sehen.
Versorgungstechnisch könten wir noch einige Tage auskommen, aber morgen werden wir weiter Richtung Süden aufbrechen.
06.11.2018, Eumundi, Queensland, Australien
Noosa Heads, ein kleiner mondäner Badeort, so 250 km nördlich von Brisbane, beherbergt den Noosa National Park. Dies ist ein kleiner Park, aber schön gelegen auf einer Landzunge, die von Felsen und Sandstränden umgeben und von einem Urwald bedeckt ist.
Schon die Anfahrt, bzw. das Parken am Nationalpark, der unmittelbar an das Zentrum von Noosa Heads grenzt, war schwierig. Wegen eines Triathlon am Wochenende waren Parkplätze noch blockiert und weil heute Melbourne Cup war, sind die Leute in die Bars geströmt und haben gefeiert.
Der Melbourne Cup ist das höchstdotierte Pferderennen Australiens und man sagt: "The race that stops the nation". Das heißt ganz Australien steht kopf. Zwar ist nur im Bundestaat Victoria (wo Melbourne liegt) Feiertag, aber das hindert die anderen Australier nicht am feiern. Die Rennen werden auf Großfernseher in den Bars übertragen und überall dröhnt Musik.
Wie durch ein Wunder fanden wir doch noch einen Parkplatz und machten eine schöne Wanderung entlang der Strände und dann durch die Mitte. Der Pfad an der Küste ist sehr gut gepflegt und meist befestigt. Deshalb waren dort sehr viele Touristen unterwegs. Der Rückweg quer durch die Landzunge war kaum begangen.
Phänomenale Ausblicke auf die Strände und die Felsküste und dann Urwald.
Aber eigentlich waren wir hauptsächlich wegen der Koalas hier, die man hier in freier Wildbahn sehen könnte. Aber außer einem steifen Nacken vom hochgucken war hier nichts zu holen.
Zu den vielen Villen, direkt am Wasser gelegen und mit eigenem Bootsanleger, passt kein Campingplatz und so fuhren wir zurück an den Bruce Highway, nach Eumundi. Der Bruce Highway hieß bisher auch A1. Seit Gympie nannte er sich nun M1 (Motorway) und ist autobahnähnlich ausgebaut.
km 169 (A 6.145, G 51.361) , S 26.47605°, O 152.9534°
07.11.2018, Cruice Park Rest Area, Queensland, Australien
Eumundi ist bekannt für seinen Markt, der Mittwochs und Sonntags stattfindet. Gleich am Morgen besuchten wir den Markt, auf dessen Parkplatz wir die Nacht verbracht hatten. Die Dimension, hunderte von Ständen, ist wirklich erstaunlich für einen Ort mit kaum 2.000 Seelen. Es kommen, erklärte uns der Parkplatzverwalter, so 1.200 bis 1.500 PKWs jeden Markttag. Wir erstanden ein wirklich knuspriges Baquette für das zweite Frühstück.
Zwischen Noosa Heads und Brisbane liegt die Sunshine Coast. Ein Badeort nach dem anderen liegt an den schönen Stränden. Allerdings auch der damit verbundene Rummel und Betonburgen im Costa Brava Stil. Das ist nicht unser Australien und so machten wir uns auf ins Hinterland. Die Australier benutzen das deutsche Wort Hinterland im gleichen Sinn.
Da boten sich die Glass House Mountains an, die so heißen, weil Captain Cook 1770 die spitzen Berge an die Glashütten (Brennöfen) in seiner Heimat erinnerten. Er sah die Berge aber nur von Bord der Endeavour aus, seinem Schiff.
Der Mount Ngungun Nationalpark liegt genau in der Mitte und der gleichnamige Gipfel ist leicht ersteigbar (1 Stunde). Wir hatten von dort einen sagenhaften Rundblick, allerdings verschwamm die Küste im Dunst. Die am Mount Ngungun ansässigen Koalas, man ahnt es, liessen sich nicht blicken. Aber die Wanderung war schön und die Ausblicke versöhnten uns.
km 98 (A 6.243, G 51.459) , S 26.92808°, O 152.75842°
08.11.2018, Allora, Queensland, Australien
Dass wir heute, völlig unerwartet, Koalas sehen, hätten wir uns nicht träumen lassen. Aber der Reihe nach:
Wir sind weiter auf Nebenstraßen im Hinterland gefahren. Bei Toowoomba führte die Straße nach Süden über die Great Dividin Range relativ steil auf 600 m Höhe hinauf und dann sanft abfallend die "Downs" hinunter. In Allora, am städtischen Campground, liesen wir es gut sein und besichtigten dann erst mal das Kleinstädtchen (900 Einw.).
Auch hier gibt es eine Verbindung zu P.L.Travers, der Mary Poppins Autorin, die hier von 1905 - 1907 lebte, vom 5. bis zum 7. Lebensjahr. Ansonsten haben wir drei Pubs gezählt. Wenn man bedenkt, dass bei uns Dörfer mit mehr Einwohner keine Gaststätte mehr haben....
Der Höhepunkt kam aber beim Rückweg zum Dalrymple Park, wo wir parkten: Zwei Koalas (Mutter mit Jungem) im Eukalyptusbaum. "You are a lucky man" sagte der Australier, der aus dem Haus gegenüber kam und schaute, auf was wir im Baum guckten. Er meinte, er sei hier geboren, aber er habe schon viele Jahre keinen Koala mehr gesehen.
Wir hätten gestern auch in den "Australia Zoo" gehen können, an dem wir vorbeigefahren sind. Aber Koalas in freier Wildbahn sind einfach sportlicher. Übrigens ist der Australian Zoo der Zoo von Steve Irwin gewesen, der auch im deutschen Fernshen mit spektakulären Tieraufnahmen aus Australien zu sehen war und der 2006 bei einem Tauchunfall von einem Stachelrochen getötet wurde.
km 207 (A 6.450, G 51.666) , S 28.02851°, O 151.98340°
09.11.2018, Wallangarra, Queensland, Australien
Der Girraween Nationalpark soll einer der schönsten sein in Queensland. Deshalb wollten wir dort ein paar Tage mit Wandern verbringen. Aber leider sind beide Campgrounds im Park wegen Wassermangel geschlossen und so konnten wir heute dort zwar eine Wanderung machen, aber mussten danach wieder rausfahren. Gottseidank liegt nur 16 km entfernt ein öffentlicher Campground der Gemeinde Wallangarra, der sogar kostenlos ist.
Die Wanderung auf den Granitmonolithen The Pyramid war schön und sogar ein bisschen anspruchsvoll, weil steile Abschnitte ungesichert auf dem glatten Granit zu bewältigen sind. Bei Nässe kann man nicht hinaufsteigen. Noch schöner aber war, dass wir am Fuß der Pyramide Kängurus aus nächster Nähe gesehen haben. Seit wir wieder in Australien sind, das sind nun schon 7 Wochen, hatten wir noch kein lebendiges Känguru gesehen (nur totgefahrene).
Morgen werden wir halt wieder in den Park fahren und eine Wanderung machen. Geht schon.
km 133 (A 6.583, G 51.799) , S 28.92149°, O 151.92719°
10.11.2018, Mount View Wines, Queensland, Australien
Es waren nur 15 Minuten heute morgen, bis wir wieder im Nationalpark waren und die nächste Wanderung in Angriff nahmen. Dabei durchquerten wir gleich zu Beginn den gesperrten Campground. Anscheinend gilt die Sperrung nicht für alle: ein Dutzend Kängurus machten sich auf den Rasenflächen breit und zeigten wenig Scheu.
Wieder ging es durch lichte Eukalyptuswälder, mit vielen Granitfelsen darin. Der Castle Rock soll ja angeblich wie eine Burg aussehen. Eher scheint uns, der glatte Felsdom am Gipfel wäre so uneinnehmbar wie eine gut gelegene Burg. Aber wiederum eine schöne Aussicht, auch auf unsere nächsten Ziele Sphynx und Turtle Rock.
Nach vier Stunden kehrten wir wieder zum Parkplatz zurück. Die Kängurus waren immer noch da.
Diesmal steuerten wir ein Quartier etwas nördlich an, die Mount View Kellerei, wo man am Wochenende auf deren Gelände übernachten darf. Wir haben noch kurz etwas gegessen bevor wir die Weinverkosterei antraten. Na ja, es wäre auch ohne Essen gegangen, denn die acht Weine die wir verkosteteten bekamen wir sehr knapp eingeschenkt. Net mol a Maul voll, wir wir Schwaben sagen. Einen Cabernet Blanc/Chardonnay Weißwein (2013) und einen Cabernet Savignon Rotwein (2015), angeblich 24 Monate im Barrique gereift, haben wir ganz brauchbar gefunden und gekauft. Den Bloody Good Red Blend fanden wir nicht so lecker, wie der Name verheißt.
km 41 (A 6.624, G 51.840) , S 28.73367°, O 151.85523°
11.11.2018, Wallangarra, Queensland, Australien
Den heutigen Sonntag haben wir als Ruhetag genommen. Zum Einkaufen sind wir aber nach Stanthorpe zurückgefahren. Die großen Geschäfte haben ja auch Sonntags auf. Leider war der ALDI gerade im Umbau, so sind wir halt zu Woolworths gegangen.
Übernachtet haben wir wieder in Wallangarra.
km 49 (A 6.673, G 51.889) , S 28.92149°, O 151.92719°
12.11.2018, Boonoo Boonoo National Park, New South Wales (NSW), Australien
Wir haben auch deshalb gestern einen Ruhetag einlegt, weil wir ja heute, weiter in Richtung Süden, nach New South Wales (NSW) gekommen sind. In NSW sind die Regeln, was Nationalparks anbetrifft, etwas anderst und so brauchten wir erst einmal ein Multipass (für die Fahrzeug-Gebühr in NSW Parks). Den bekommt man natürlich Sonntags nicht.
Aber heute haben wir ihn in Tenderfield bekommen. Insgesamt sind die Campinggebühren in Nationalparks in NSW mehr als doppelt so hoch wie in Queensland.
Auch eine Zeitzonenänderung gab es: plus 1 Stunde, das heißt 10 Stunden Differenz zu Deutschland. Aber die NSW Zeit passt eigentlich besser als die Queensland Zeit. Jetzt geht die Sonne um 5:30 Uhr auf und um 19:30 unter.
Der Nationalpark mit dem exotischen Namen Boonoo Boonoo liegt so 20 km nordöstlich von Tenderfield und hat einen schönen Walk entlang des Boonoo Boonoo Rivers, der sich in einem Felsenbett mit vielen Becken entlangwindet. Leider sieht man auf dem vierstündigen Walk den River nur ein paar Mal. Aber es geht durch einen lichten Wald und der Walk endet wo der River über viele Kaskaden ins Tal hinunterstürzt.
Faunamäßg war nichts los. Es soll hier im River, wir gingen extra noch bei Sonnenuntergang hin, auch Schnabeltiere geben. Und viele Leierschwänze (die männlichen Vögel können ihre Schwanzschleppe ähnlich einem Pfau aufspannen.).
Dafür war es recht einsam im Boonoo Boonoo Nationalpark.
km 53 (A 6.726, G 51.942) , S 28.84281°, O 152.15146°
13.11.2018, Deepwater, New South Wales, Australien
Seit wir am 8.11. in die Berge der Great Dividing Range gefahren sind, bewegen wir uns ja in Höhen zwischen 600 und 1.200 m. Das Klima ist angenehm, nachts aber frisch und so haben wir auch wieder unsere Federbetten in Einsatz gebracht. Bisher benutzten wir die Bettüberzüge "leer".
Die Wanderung gestern steckte uns noch in den Knochen und so haben wir bald wieder ein Bush-Camping aufgesucht. In Deepwater, 2 km nach dem Dorf, am Deepwater River kann man auf Gemeindegrund frei stehen und es ist total einsam. Gott sei Dank macht der Fluss seinem Namen keine Ehre und ist, wenigstens an der Furt, die man durchqueren muss, seicht.
Abends war es vorbei mit der Einsamkeit. Wir wurden von Kängurus regelrecht belagert.
km 80 (A 6.806, G 52.022) , S 29.45600°, O 151.85703°
14.11.2018, Gibraltar Range Nationalpark, New South Wales, Australien
Der Gibraltar Range National Park ist wegen seines subtropischen Regenwalds Weltkulturerbe und der Campground bei Mulligans Hut ist über eine gute, 10 km lange Schotterstraße, erreichbar. Hier in rund 1.000 m Höhe war es heute recht frisch, aber zum Wandern bestens geeignet.
Überraschend war nach den einsamen letzten Tagen doch einiges los am Campground, wenn auch bei der Wanderung keine Menschenseele zu sehen war. Auch Tiere gabs so gut wie keine zu sehen und wenn sich nicht ein Wallaby erbarmt hätte, bei uns am Platz vorbei zu hoppeln, wären wir ziemlich leer ausgegangen.
km 82 (A 6.888, G 52.104) , S 29.51491°, O 152.35905°
15.11.2018, Grafton, New South Wales, Australien
Ganz wie geplant lief es heute nicht. Wir wollten schon die Great Dividing Range verlassen, aber noch nicht bis Grafton fahren. Aber der Bush-Campground am Clarence River war nur durch eine "Low Standard" Schotterstraße zu erreichen und dass wollten wir uns nicht antun.
Wir sind dann bis zum Städtchen Grafton weitergefahren, wo wir uns auf das Gelände des Vintage Motor Vehicles Club stellten (10 AUD). Hier, auf unter 100 m Höhe, ist es wieder über 30 Grad warm.
km 108 (A 6.996, G 52.212) , S 29.70324°, O 152.92380°
16.11.2018, MacLean, New South Wales, Australien
Wir sind heute vor an den Pazifik gefahren und haben in Yamba am Strand den Nachmittag verbracht. Hier, ohne schützendes Barriere Reef, branden die Wellen des Pazifiks toll an und deshalb gibt es jede Menge Surfer hier. Nicht umsonst ist einer der ältesten Surfclubs Australiens (gegr. 1908) in Yamba entstanden. Heute ist es ein Touristen-Hotspot und auch viele Rentner haben sich hier in diesem angenehmen Klima niedergelassen. Zur Ferienzeit oder an Weihnachten möchte man nicht hier sein. Es sollen dann Scharen von Urlaubern hier einfallen. Auch eine namhafte Fischereiflotte ist hier beheimatet.
Am Spätnachmittag sind wir nach MacLean gefahren, wo man an den Showgrounds (Messegelände) für 10 AUD übernachten darf.
km 87 (A 7.083, G 52.299) , S 29.46399°, O 153.19961°
17.11.2018, Black Rock Campground, Bundjalung NP, New South Wales, Australien
Eigentlich sind wir heute zum Black Rock Campground in die "falsche" Richtung gefahren, also nach Norden. Aber am Wochenende ist es schwierig mit Campgrounds am Meer und bei diesem, etwas abgelegenen Campground, den man Online reservieren muss, war noch was frei, wie wir bereits vor Tagen entdeckt hatten.
Der Platz liegt so 25 km abseits des Pazific Coast Way und man fährt diese Strecke meist auf guter Schotterdecke. Die Abschnitte mit "Wellblech" muss man halt schneller fahren.
Endloser Strand so weit das Auge reicht und herrliche Brandung.
Am Abend gab es noch ein mächtiges Gewitter.
km 69 (A 7.152, G 52.368) , S 29.24925°, O 153.36547°
18.11.2018, Black Rock Campground, Bundjalung NP, New South Wales, Australien
Den ganzen Tag faulenzen am Strand ist nicht unseres und so wanderten wir heute auf dem Jerusalem Creek Trail zur Mündung dieses Flüßchens in den Pazifik. Das waren so 5 km einfach.
Da dunkle Wolken über dem Pazifik auftauchten, nahmen wir zum Rückweg den schnelleren Weg am Strand entlang. Inzwischen wissen wir auch, dass dieser Strand der "Ten Miles Beach" genannt wird und deshalb wohl so 16 km lang ist.
Aber die Wolken verzogen sich wieder und es wurde noch ein sonniger Nachmittag.
Übrigens bestimmen wir die Pflanzen und Tiere meist mit der Google Lens App, die so ungefähr in 80 Prozent recht hat.
19.11.2018, Black Rock Campground, Bundjalung NP, New South Wales, Australien
Wie erwartet waren gestern, am Sonntag, die meisten anderen Camper weggefahren und heute fuhr der Rest - ausser uns. Und so gehörte der 16 km lange Strand uns. In Richtung Süden, wohin wir heute eine lange Strandwanderung machten, gibt es keine Black Rocks mehr, nur Dünen.
20.11.2018, Grafton, New South Wales, Australien
Zwischenstopp in Grafton aus versorgungstechnischen Gründen. Wir fuhren wieder auf das Gelände des Vintage Motor Vehicles Club.
km 116 (A 7.268, G 52.484) , S 29.70324°, O 152.92380°
21.11.2018, Illaro Campground, Yuraygir NP, New South Wales, Australien
Der Pacific Coast Way, die Hauptverbindung von Nord nach Süd an der Ostküste, führt ja, anderst als der Name suggeriert, meist nicht an der Küste , sondern im Hinterland entlang. So mussten wir heute, um zum Yuraygir Nationalpark an der Küste zu kommen, 30 km Richtung Meer fahren. Der Nationalpark ist bekannt für sein "great wildlife".
Von den Dingos und den Emus, die hier zu sehen sein sollen, haben wir nichts entdeckt. Es war aber auch so, dass gegen Spätnachmittag ein Regen einsetzte, der unsere Aktivitäten behinderte.
km 48 (A 7.316, G 52.572) , S 29.75946°, O 153.2526°
22.11.2018, Burdett Park, Bellingen, New South Wales, Australien
Vielleicht war es etwas vorschnell, dass wir heute morgen weggefahren sind. Aber es regnete in Strömen und wir hatten kein Internet um eine Wettervorhersage abzurufen. Denn 2 Stunden später war keine Wolke mehr am Himmel. Da waren wir aber bereits in Coffs Harbour, der Banananhauptstadt Australiens. In der Umgebung gibt es demzufolge auch viele Bananenplantagen.
Wir aber wollten in Coffs Harbour das Muttonbird Island besichtigen. Eine Insel direkt am Hafen, die über den Wellenbrecher erreichbar ist und die Shearbirds (Sturmvögel) beheimatet. Leider waren keine da, da sie tagsüber auf Futtersuche ausgeflogen sind. Der Ausblick von der höchsten Stelle der kleinen Insel ist aber sehr schön.
Vorher aber waren wir noch Baden am Digger Beach.
Seit ungefähr 50 km vor Coffs Harbour war der Pacific Coast Way autobahnähnlich ausgebaut und der Verkehr enorm. Auch in Coffs Harbour war ziemlicher Verkehr. Gut dass das Hinterland wieder auf unserem Plan steht.
Dieser kostenlose Übernachtungsplatz (in Bellingen) in küstennähe ist wohl sehr beliebt. Gegen Abend füllte sich der Platz mit meist jungen, auf kleinem Budget reisenden Overlandern, die in Vans oder Kleinbussen unterwegs sind.
km 140 (A 7.456, G 52.712) , S 30.472560°, O 152.93484°
23.11.2018, Ebor, Ebor Recreation Area, New South Wales, Australien
Es ist schon toll: Kaum verlässt man die hektische Küstenregion, landet man in einer anderen Welt. Sanfte Hügel mit grünem Gras und Kühen, gerade wie im Allgäu. Dann kommt der steile Aufstieg in die Great Dividing Range. Es geht rasant von 10 m auf 1.000 m Höhe hoch.
Der Dorringo National Park ist mit seinem Skywalk noch ein touristischer Anziehungspunkt und dementsprechend gut besucht. Ein schöner Rundweg führt durch den Regenwald zu zwei Wasserfällen. Der Wald mit seinen riesigen, von Lianen und Farnen behangenen Urwaldriesen, zaubert eine mystische Stimmung. Der Pfad verläuft im Halbdunkel und man wird begleitet von Vogelstimmen, ohne jedoch die Vögel im Blättergewir zu sehen. Natürlich waren die Leierschwänze, die es hier geben soll, mal wieder nicht zu sehen. Einzig die Warane halten uns die Treue.
Der Höhe angepasst sind die Temperaturen unter 20 Grad.
Nach dem Walk im Dorringo National Park wollten wir im Örtchen Dorringo auf dem Showground übernachten (in Ortsnähe). Aber ausgerechnet dieses Wochenende wird der Showground benutzt. Wir sind dann 50 km weiter bis Ebor gefahren, wo es eine schöne Recreation Anlage gibt. Wir stehen jetzt fast 1.300 m hoch.
km 81 (A 7.537, G 52.793) , S 30.407620°, O 152.346030°
24.11.2018, Wollomombi Falls, Oxley Wild Rivers NP, New South Wales, Australien
Weit über 100 Nationalparks gibt es allein in New South Wales und gestern hatten wir zwei besucht: Dorringo und Guy Fawkes National Parks (Ebor Falls).
Heute nun den Cathedral NP und den Oxley Wild River NP. Aber der Reihe nach:
Im Cathedral NP ist der Round Mountain, die höchste Erhebung in Nord NSW. Eine dreistündige Wanderung führt um den Berg und auch hinauf. Nach vielen Monaten mussten wir heute wieder lange Hosen anziehen (unser Deutschland Urlaub ausgenommen), weil ein kalter Wind die gefühlte Temperatur so auf 10 Grad herunterbrachte. Die letzten Meter bis (fast) zum Gipfel waren reine Kletterei, aber nicht gefährlich.
Danach sind wir weiter gefahren zum Oxley Wild Rivers NP auf den Wollomombi Falls Campground. Die Falls sind ja die zweithöchsten Australiens und durch eine zweistündige Wanderung (hin und zurück) vom Campground zu erreichen. Zweihundertzwanzig Meter seien die Falls, aber wir glauben die Australier messen nicht die freie Fallhöhe, sondern den Unterschied zwischen Ober und Unterwasser, wobei auch Abschnitte dabei sind, wo das Wasser über steile Felsen fließt. Egal, es war sowieso kein Wasser zu sehen, weil der Chandler River gerade ausgetrocknet ist. Die Schlucht war aber sehenswert.
km 54 (A 7.591, G 52.847) , S 30.53117°, O 152.02786°
25.11.2018, George Junction Campground, Oxley Wild Rivers NP, New South Wales, Australien
Wir wollten heute noch an den Wollomombi Falls bleiben, aber Nieselregen und niedrige Temperaturen "zwangen" uns umzudisponieren und so fuhren wir Richtung Küste in niedrigere Gefilde.
Der kürzeste Weg war die Kempsey Road, die aber die ersten 90 km Richtung Kempsey aus Gravel besteht. Nun ist Gravel nicht Gravel, sondern je nach Pflegestufe kann er fast wie Asphalt sein - oder Hölle. Wir probieren es einfach immer. Hatten wir neulich "Low Standard", wo wir dann nicht gefahren sind, so ist die Kempsey Road hoher Standard. Es ist zwar manchmal sehr schmal, aber wenn einem am Sonntagmorgen auf der Strecke bis George Junction nur ein Fahrzeug begegnet, so ist das egal. Die Strecke führt über das "Great Escarpment" (Abbruchkante der Great Dividing Range) hinunter in das Tal des George Rivers.
An George Junction (160 m) gefiel es uns so gut, dass wir dort blieben. Auch das Wetter war wieder sommerlich warm und die langen Hosen wanderten wieder im Schrank nach hinten.
Wir stehen ja auf einer Kuhwiese und das ganze Tal ist voller Kühe. Wenn die Kühe noch Glocken hätten, wäre die Illusion vom Allgäu hier perfekt.
km 44 (A 7.635, G 52.891) , S 30.75235°, O 152.191022°
26.11.2018, Kempsey, Showgrounds, New South Wales, Australien
Die Fahrt weiter durch das George River Valley war einfach schön. Saftiges Grün überall, dazwischen violette Jacarandabäume.
In Kempsey, das liegt bereits wieder am Pacific Coast Way, haben wir uns versorgt und Wäsche in der Münzwäscherei gewaschen. An den Showgrounds ist ein Wohnmobil-Stellplatz mit heißen Duschen, Strom, Trinkwasser und einem Dump-Point für 20 AUD. Da kann man nicht meckern.
km 97 (A 7.732, G 52.988) , S 31.07366°, O 152.82929°
27.11.2018, Point Plomer, Limeburner Creek NP, New South Wales, Australien
Es ist schon toll, wenn man der Berge überdrüssig ist, fährt man einfach in ein bis zwei Stunden an die Küste und hat Strandleben. So wie wir es gemacht haben, allerdings liesen wir uns zwei Tage Zeit.
Fährt man von Kempsey direkt an die Küste kommt man nach Crescent Head, wo es einen schönen Surfstrand gibt. Davon südlich reihen sich mehrere Nationalpark Campgrounds, wovon der südlichste, Point Plomer, der schönste ist. Das zeigte sich auch darin, dass dieser am besten besucht ist und am Wochenende soll es dort sehr eng einhergehen. Aber heute ging es und wir stehen mit Strandblick. Die Strand-Campgrounds kosten meist 24 AUD, wie auch hier.
km 43 (A 7.775, G 53.031) , S 31.31380°, O 152.97146°
28.11.2018, Point Plomer, Limeburner Creek NP, New South Wales, Australien
Obwohl für heute keine so optimale Wettervorhersage vorlag, blieben wir in Point Plomer. Am Nachmittag war wieder blauer Himmel nachdem am Vormittag kleine Gewitter durchgezogen sind.
Unser Strandspaziergang wurde dennoch ein Wettrennen gegen die Wolken, weil gerade als wir fast am weitesten von unserem Campground entfernt waren, sich nochmals eine Gewitterfront auftürmte, die sehr spektakulär aussah. Wir schafften es noch in letzter Sekunde uns in unser LKWle zu retten, bevor der Regen herunterprasselte. Eine halbe Stunde später war wieder blauer Himmel.
29.11.2018, Point Plomer, Limeburner Creek NP, New South Wales, Australien
Auch heute kein Badewetter, aber zum Wandern optimal. Wir gingen zum North Shore Beach und bestiegen dort den Queens Head, einen kleinen Landvorsprung, der einen weiten Blick erlaubt. North Shore bezieht sich auf die Lage von Port Macquarie aus, wo er sich halt nordwärts bis zum Pont Plomer erstreckt.
Von den Kommentaren zum Campground war uns bekannt, dass Dingos sich hier herumtreiben und man vor nächtlichen "Klauereien" sich vorsehen soll. Nun kam am frühen Abend so ein Dingo-Halbstarker direkt bei unserem Platz aus dem angrenzenden Gebüsch und sonnte sich eine Weile. Seine Mutter überwachte das Ganze vom Gebüsch aus, war aber kaum richtig zu sehen.
30.11.2018, Point Plomer, Limeburner Creek NP, New South Wales, Australien
Am 1.12. beginnt ja für die Meteorologen in Europa der Winter. Analog dazu müsste morgen bei uns in Australien der Sommer beginnen. Aber bereits heute ließ Petrus hier den Sommer los und bescherte einen fast makellosen Sommertag. Nur am späteren Nachmittag lies er einige Gewitter durchziehen.
Es war Freitag und der Campground füllte sich wieder fürs Wochenende. Es ist so, dass mehr als die Hälfte der Zelte, Wohnwagen und Trailer gar nicht bewohnt sind, sondern die Leute reservieren den Platz für die Weihnachtsferien. Meist mehr als einen Monat zahlen sie so Platzgebühren nur um zuverlässig einen Platz zu haben. Das ist für uns, wo wir nicht so präzise planen können, nicht gut.
Es gibt Plätze wie hier, wo es heißt: "First come, first serve" (also wer zuerst kommt...) und Plätze, die Online gebucht werden können. Da ist schon längst alles ausgebucht.
Bei dem strahlenden Wetter haben wir heute unsere Strandwanderung endlich vollständig geschafft, nachdem wir zweimal wegen drohendem Regen abgebrochen hatten.
Erstaunt nahmen wir zur Kenntnis, dass das Schild am Strand gestern mit den Braunschlangen, keine Übertreibung war, schlängelte sich doch so eine vor uns über den Strand. Und wenig später lag eine große Seeschlange am Strand, die sich zwar bewegte, aber sichtlich angeschlagen war. Wir glauben, sie ist gestrandet und nicht mehr lange am Leben.
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