Belgische Küste     30.05.2003 - 01.06.2003
Brügge
An für sich sollte Brügge einen guten stadtnahen Stellplatz haben, aber als wir abends ankamen, war der Stellplatz durch Dauernutzer (Landfahrer) belegt und wir konnten uns nur noch in eine Ecke quetschen. Aber für eine Nacht war das ok.
Brügge
Bereits im 2. und 3. Jahrhundert befand sich auf dem Grundgebiet von Brügge eine gallo-römische Siedlung.
Zu Beginn des 9. Jahrhunderts erhielt die Stadt dank den Handelsbeziehungen mit Skandinavien ihren heutigen Namen. Das altnorwegische Wort "bryggia" bedeutet "Landungsplatz" oder "Anlegekai".
In der Mitte des 9. Jahrhunderts bauten die Grafen von Flandern am heutigen Burgplatz eine Festung. Ab dem 11. Jahrhundert wurde Brügge durch seinen direkten Zugang zur Nordsee ein internationales Handelszentrum. In Brügge produzierte man sehr solides Tuch, das nach ganz Europa ausgeführt wurde. Brügge entwickelte sich zu einem kommerziellen Zentrum mit großem Wohlstand.

Memling Museum
Brügge
Das weltweit erste "Börsengebäude" befand sich im Haus des Brügger Kaufmannsgeschlechtes Van der Beurse. Hier begegneten Kaufleute aus Brügge fremden Händlern, um Geld zu tauschen und zu verhandeln. Später wurde der Brügger Familienname auf das Wort Börse übertragen, das übrigens in vielen Sprachen übernommen wurde: beurs, bourse, Börse, borsa, birsja usw.
Um 1350 zählte die Stadt zwischen 40.000 und 45.000 Einwohner: doppelt soviel wie jetzt in der historischen Innenstadt leben. Im selben Zeitraum kam der zweite Stadtwall zustande. Diese Festung besteht bis heute, hat aber ihren militärischen Zweck verloren. Man kann dort jetzt ruhig wandern, radfahren und eine der vier Mühlen besuchen. Im 15. Jahrhundert kam Flandern unter burgundische Herrschaft. Die burgundischen Herzöge brachten enormen Luxus und Wohlstand nach Brügge: Hochblüte der Künste, des Bankwesens.

Augustijnenrei
Brügge
Brügge war ein beliebter Aufenthaltsort für die burgundischen Herzöge. Berühmte Maler wie Jan van Eyck und Hans Memling arbeiteten in Brügge. Aus dieser burgundischen Zeit bleiben in Brügge noch sehr viele Kunstschätze übrig: das monumentale Rathaus, die vielen Herrenhäuser und Parochialkirchen, die Grabmäler von Maria von Burgund und Karl dem Kühnen in der Liebfrauenkirche und die vielen Gemälde der ‘flämischen Primitiven’. Am Ende des 15. Jahrhundert verschwand der burgundische Hof für immer aus Brügge, womit eine Epoche grenzenloser Blüte abgeschlossen wurde. Inzwischen war Brügge durch die Versandung des Küstengebiets für Seeschiffe weniger zugänglich geworden. Brügge verlor ihre führende Position an Antwerpen. Der Wollhandel verlagerte sich dorthin, aber Brügge konnte sich noch einige Zeit als Zentrum der Produktion von Luxusprodukten und Kunstgegenständen (z. B. Goldschmiedekunst) behaupten. 1548 kam Brügge schließlich in spanische Hände. Durch die Religionskriege und die Abschließung vom Meer begann für Brügge der Verfall.

Windmühle auf dem ehemaligen Stadtwall
Brügge
Nach der spanischen Fremdherrschaft (1524 - 1713) wurde Brügge nacheinander von Österreich (1713 - 1795), Frankreich (1795 - 1815) und den Niederlanden (1815 - 1830) annektiert. Brügge wurde im 19. Jahrhundert allmählich eine arme Stadt und verpaßte auch die Industrialisierung. Am Ende desselben Jahrhunderts wurde Brügge durch den französischsprachigen Roman ‘Bruges la Morte’ von Georges Rodenbach wieder berühmt. Sein Buch beschreibt Brügge als eine eingeschlafene, tote, aber mysteriöse Stadt. Unter anderem durch diesen Roman bekam Brügge erneuten Ruhm in Europa als Kunststadt und später als touristisches Zentrum. Bis heute sind die Touristen von den Denkmälern, Museen und der historischen Stadlandschaft noch immer beeindruckt.

Gracht an der Groenerei
Brügge
Rathaus von der "Blinde Ezelstraat"
Blankenberge
Die Promenade von Blankenberge mit dem neuen Pier.
Blankenberge
Die Skyline von Blankenberge ist nicht jedermanns Geschmack.
Ostende
Der Fischhafen von Ostende.
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